Um die vorhandene Infrastruktur zu erhalten, ist es wichtig, dass auch kleinere Mängel wie z.B. verdrehte oder umgefahrene Schilder, Schlaglöcher, Wurzeln oder andere Hindernisse auf den Wegen schnell behoben werden. Um diese kleinen Mängel ausfindig zu machen, sind wir auch auf Ihre Mithilfe angewiesen.
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Der Gartenschläfer ist ein kleiner Verwandter des Siebenschläfers und gehört zur Familie der Bilche (Schlafmäuse), zu denen auch Baumschläfer und Haselmaus zählen. Wie sein Name schon sagt, hält der Gartenschläfer einen ausgedehnten Winterschlaf, der in unserer Region von Oktober bis April dauert. Für die Überwinterung sucht er hauptsächlich Baumhöhlen, Felsspalten, Höhlen und Gebäude auf. Doch nicht nur den Winter verbringt er schlafend, auch während der warmen Jahreszeit schläft er tagsüber in seinem Nest in einer Baumhöhle oder einem Nistkasten und ist nur nachts aktiv. Die kleine Schlafmaus zu Gesicht zu bekommen ist also gar nicht so einfach.
Mit einer Körpergröße von ungefähr 10 – 17 cm und einem Gewicht von ca. 100g ist der Gartenschläfer etwas kleiner als sein bekannter Verwandter, der Siebenschläfer. Als Allesfresser ernährt er sich von Insekten, Würmern, Schnecken, kleinen Wirbeltieren, Eiern und vor allem im Herbst von Früchten und Knospen. Das Verbreitungsgebiet der Gartenschläfer erstreckt sich hauptsächlich über Süd- und Westeuropa aber auch weiter nördlich in Südfinnland, Baltikum, Bulgarien, Ukraine und Russland gibt es kleinere Vorkommen. In Bayern ist er hauptsächlich in den östlichen Grenzgebirgen zu Tschechien - im Frankenwald, Fichtelgebirge und im Bayerischen Wald - verbreitet. Entgegen seinem Namen lebt der Schläfer überwiegend in strukturreichen Nadelmischwäldern mit Blockhalden und Steinbrüchen, ist aber auch in waldnahen Obstgärten oder artenreichen Hausgärten zu finden.
Das Verbreitungsgebiet des Gartenschläfers hat sich in den letzten 30 Jahren um ca. 50% verkleinert. In Europa ist es die Nagetierart, die in diesem Zeitraum die größten Bestandsrückgänge hinnehmen musste. Trotz seiner Anpassungsfähigkeit ist er also in vielen Regionen stark gefährdet. Der Grund für den starken Rückgang ist bisher unbekannt, es wird angenommen, dass der Quartiermangel eine wesentliche Ursache ist.
Um mehr über den Gartenschläfer, seine Vorkommensgebiete und die Ursachen des Rückgangs zu erfahren, wurde ein Gartenschläfermonitoring ins Leben gerufen. Neben einigen anderen Naturparken, wie dem Frankenwald, dem Fichtelgebirge und Naturschutzverbänden, unterstützt auch der Naturpark Oberer Bayerischer Wald das Monitoring.
Wegen des starken Rückgangs gehen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gemeinsam mit der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung seit 2019 auf Spurensuche. Die Bestandserfassung findet in 6 Bundesländer in Deutschland statt. Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert. Auch der Naturpark Oberer Bayerischer Wald und andere Naturparke unterstützen das Projekt und helfen beim Monitoring.
Für das Monitoring der Gartenschläfer werden Spurentunnel ausgebracht. Diese werden von Mai bis Oktober regelmäßig auf Spuren untersucht und ausgewertet. Ein Monitoring-Gebiet liegt im Waldgebiet am Südhang des Zwercheck, da dort in den 80er Jahren Gartenschläfer kartiert wurden. Hierzu wurden 25 Spurentunnel in einem festgelegten Gebiet im Abstand von 25m aufgehängt. Spurentunnel sind viereckige Röhren mit ca. 35cm Länge und einer Breite und Höhe von 7cm. Der Boden des Tunnels wird mit einem Holzbrett belegt, das an beiden Enden mit einer schwarzen Paste aus Olivenöl und Eisenpulver bestrichen wird. Der Rest wird mit einem Papierstreifen belegt, der bei der Kontrolle alle 2 Wochen ausgetauscht und auf Fußspuren kontrolliert wird.
Falls Sie zufällig einen solchen Spurentunnel im Wald entdecken, bitte nicht anfassen, da auch andere Nagetiere mit dem Spurentunnel in Kontakt geraten. Diese können Hanta-Viren übertragen, welche für den Menschen gefährlich sein können.
Noch mehr Infos über das Projekt finden Sie hier.