Der Lamer Winkel ist Teil des Naturparks Oberer Bayerischer Wald. Direkt daran angrenzend gibt es auch noch zwei Nationalparks, den Nationalpark Bayerischer Wald und den Nationalpark Šumava im Böhmerwald.
Mit über 179.000 Hektar gehört dieser Naturpark zu den größten in Bayern. Erdgeschichtlich gehört der Naturpark Oberer Bayerischer Wald zur wesentlichen Randzone der "Böhmischen Masse", die zu den Urgebirgen des Erdaltertums zählt.
Im Naturpark steht der Erhalt und die Entwicklung einer gewachsenen, bäuerlichen Kulturlandschaft im Mittelpunkt. Eine naturverträgliche Landnutzung bzw. Erholungsnutzung soll gefördert und nachhaltig entwickelt werden.
Viele Tiere, die man vielleicht von Zoobesuchen kennt, leben hier im ostbayerischen Grenzgebiet. Luchs, Fischotter, Auerwild und viele mehr haben sich in unserem Naturpark ihren Lebensraum erhalten, aber auch seltene Wasservögel und Wiesenbrüter finden bei uns optimale Brutbedingungen.
Die Naturparkranger laden ein zu erlebnisreichen Führungen und Sie werden erstaunt sein über die artenreiche Pflanzenwelt. Teufelskralle, Knabenkraut, Buschnelke, um nur einige zu nennen, haben im Naturpark ihren Lebensraum gefunden.
Besonders beeindruckend und einzigartig sind auch unsere beiden Naturschutzgebiete im Lamer Winkel - der Kleine Arbersee mit seinen schwimmenden Inseln und das Arracher Moor mit seinen seltenen Pflanzen.
Entlang der bayerisch tschechischen Grenze erstreckt sich zwischen Bayerisch Eisenstein im Landkreis Regen und Mauth im Landkreis Freyung-Grafenau der Nationalpark Bayerischer Wald. Zusammen mit dem Nachbar-Nationalpark Šumava in Tschechien bildet er das größte zusammenhängende Waldschutzgebiet Mitteleuropas. Auf mehr als 24 000 Hektar gilt im Bayerischen Wald der Leitsatz „NATUR NATUR SEIN LASSEN“.
Nach dieser Philosophie dürfen sich die Wälder mit ihren Mooren, Bergbächen und Gipfellagen nach ihren ureigenen Gesetzen zu einer grenzenlosen Waldwildnis entwickeln. So wird aus dem Wirtschaftswald von gestern der Urwald von morgen. Eine einmalige Artenvielfalt ist die Folge. Seltene Tiere wie Luchs, Fischotter, Auerhuhn oder Habichtskauz finden dadurch wieder ein Zuhause. Dazu gesellen sich alleine 16 Käferarten, die als Urwaldrelikte gelten und nur in äußerst naturnahen Wäldern vorkommen. Die besonders starke Biodiversität fußt unter anderem auf dem hohen Anteil an Totholz, das für hunderte Insekten, Pilze und Vögel Nahrungsgrundlage und Lebensraum zugleich darstellt. Natürliche Prozesse des Werdens und Vergehens im Waldökosystem werden im Nationalpark zugelassen, indem auch tote oder durch Windwurf gestürzte Bäume im natürlichen Umfeld verbleiben.
Die Gebiete, in denen keinerlei menschlicher Eingriff mehr erfolgt, bezeichnet man als Naturzonen. Im Nationalpark Bayerischer Wald gehören bereits knapp über 72 Prozent der Fläche zu den Naturzonen. Bis 2027 soll dieser Anteil auf 75 Prozent erhöht werden.
Zu den typischen Lebensräumen des Nationalparks Bayerischer Wald zählen drei natürliche Waldgesellschaften, für deren Entstehung große Höhenunterschiede und raues, niederschlagsreiches Klima mit schneereichen Wintern verantwortlich sind: Bergfichtenwälder in den Hochlagen ab etwa 1200 Metern, Bergmischwälder mit Fichte, Tanne, Buche und Bergahorn in den wärmebegünstigten Hanglagen und Aufichtenwälder in den nassen Talmulden mit nächtlichem Kaltluftstau. Außerdem sind im Nationalpark Moorflächen und einst bewirtschaftete Hochweiden, die im Bayerwald Schachten genannt werden, zu finden.
Mit den Nationalparkzentren Lusen bei Neuschönau und Falkenstein bei Ludwigsthal bietet der Nationalpark Bayerischer Wald allen Besuchern einen spannenden Start in das Schutzgebiet. An beiden Orten lädt ein Informationsgebäude zum Erkunden ein. Außerdem ist jedem Nationalparkzentrum ein Tier-Freigelände angeschlossen, das einen Einblick in die ursprüngliche Tierwelt des Bayerwaldes gibt. Darüber hinaus bietet das Waldgeschichtliche Museum St. Oswald einen interessanten Einblick in die Nationalpark-Historie. Die Einrichtungen lassen sich mit allen Sinnen, in jedem Alter und zu jeder Jahreszeit erleben. Stolperfreie Wege mit geringem Gefälle erleichtern auch Menschen mit Handicap und Familien mit Kinderwagen den Besuch nahegelegener Naturschönheiten.
Dank rund 350 Kilometern markierter Wanderwege, über 200 Kilometern ausgewiesener Radwege und rund 80 Kilometern gespurter Loipen ist der Nationalpark für Naturliebhaber wunderbar erschlossen. Zudem ermöglicht das ganzjährige Führungsprogramm spannende Nationalpark-Erlebnisse unter kundiger Begleitung. Ausgebildete Waldführer und Nationalpark-Experten geben dabei Einblicke in die Natur des Großschutzgebiets. Eigene Programme für Kinder, anschauliche Fachvorträge sowie kulturelle Veranstaltungen in den Nationalparkeinrichtungen runden das Angebot ab.
Eröffnung: 7. Oktober 1970 (Rachel-Lusen-Gebiet im Landkreis Freyung-Grafenau)
Erweiterung: 1. August 1997 (Falkenstein-Rachel-Gebiet im Landkreis Regen)
Fläche: 24 250 Hektar
Markante Gipfel: Großer Rachel (1453 Meter), Lusen (1373 Meter), Großer Falkenstein (1315 Meter)
Natürlicher Bergsee: Rachelsee
Naturausstattung: 98 Prozent der Fläche sind Wälder. Zudem gibt es offene Hochmoore (Filze) und ehemalige Waldweiden (Schachten).
Anteil der Naturzonen an der Gesamtfläche: 17 516 Hektar (72,3 Prozent der Nationalpark-Gesamtfläche)
Internet: www.nationalpark-bayerischer-wald.bayern.de
Das Reservat liegt tief im Böhmerwald an der Grenze zu Deutschland und Österreich. Die Fläche verteilt sich auf die Regionen Pilsen und Südböhmen in den drei Bezirken Klatovy, Český Krumlov und Prachatice. Der Nationalpark erstreckt sich auf einer Länge von 70 km und einer Breite von 2–15 km. Jenseits der südwestlichen Grenze schließt der kleinere Nationalpark Bayerischer Wald in Niederbayern an, mit dem zusammen der Nationalpark Šumava die größte zusammenhängende geschützte Waldfläche Zentraleuropas bildet.
Schutzkonzept - der Nationalpark ist in drei Zonen eingeteilt:
I. Zone - strenge Naturzone
Schließt die wertvollsten und stabilsten Landschaftsteile ein - urwaldartige Wälder, Moore, Gletscherseen. Die Natur entwickelt sich hier ungestört ohne lenkende menschliche Eingriffe. Die I. Zone nimmt mit ca. 9.000 ha 13% der NP-Fläche ein.
II. Zone - gelenkte Naturzone
Diese Zone nimmt den überwiegenden Teil der bewaldeten und freien Flächen verschiedenen "Naturnähegrades" ein, von den naturnahen, veränderten bis zu den stark beeinflussten, beschädigtengenetisch ungeeigneten Waldbeständen. Das Ziel der Pflege ist Erhaltung des Naturgleichgewichts und allmähliche Annäherung der Lebensgemeinschaften an die Naturwaldökosysteme. Die II. Zone nimmt 57.000 ha (83%) der Nationalparkfläche ein.
III. Zone - Randzone
Sie nimmt die vom Menschen wesentlich veränderten Gebiete einschließlich der Siedlungen ein. Als Ziel wird erstrebt, die Nutzung dieser Gebiete für dauerhaftes Wohnen, Dienste, Landwirtschaft, Tourismus und Erholung zu erhalten bzw. fördern, falls dies der NP-Zielsetzung nicht widerspricht. Die Fläche beträgt ca. 2.800 ha (4% der Nationalparkfläche).
Die Zonierung im NP Šumava wird als dynamischer Vorgang angesehen - der Flächenanteil der I. Zone wird durch Anschluss der entsprechend "naturnahen" Teilgebiete der II. (gelenkten) Zone allmählich erhöht.
Eröffnung: 1991
Fläche: 70 00 Hektar
Höchster Berg: Plöckenstein (Plechý) mit 1378 m
Naturausstattung: 81 Prozent der Fläche sind Wald
Besucherzentrum: Svinná Lada bei Borová Lada
Internet: www.npsumava.cz