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„Sommertours“ radelt von München nach Prag

Redakteur:  Carola Sommer - Sommertours-Blog

Landkreis Cham - 07.05.2015
Wie in jedem Jahr so sollte es auch in diesem Jahr 2014 wieder eine Radtour im Sommer geben, eine tatsächliche “Sommertour”, diesmal von München nach Prag.

1. Tag: München – Mainburg, ca. 85 km
Von unserer Ferienwohnung in Giesing ging es in Richtung Norden. Schon bald waren wir außerhalb der Stadt und radelten auf unasphaltierten, aber befestigen Wegen an der stark dahin strömenden Isar entlang. In Freising war natürlich unabdingbar ein kleiner Abstecher zum Biergarten Weihenstephan. Nach dieser Stärkung rollten wir abwärts zur Isar zurück, die wir bald darauf verlassen mussten. Zum Trost entdeckten wir kurz hinter dem Ort Langenbach einen Hinweis auf den tollen Biergarten “Schlossallee Haag”. Nach einigen weiteren Kilometern erreichten wir Mainburg.

2. Tag: Mainburg – Regensburg, ca. 75 km
Am nächsten Morgen radelten wir entlang der Abens. In Abensberg lohnt ein Abstecher zu Kuchlbauer´s Bierwelt (gestaltet von Friedensreich Hundertwasser), wiederum ein schöner Biergarten mit Speisen zu günstigen Preisen. Gestärkt erreichten wir bald die Donau. Kloster Weltenburg und der Donaudurchbruch waren ein Muss auf der Reise. Leider verwarfen wir die Option, ein Stück mit dem Schiff zu fahren, denn der vorgeschlagene Radweg bis Kelheim ist für Tourenradler schwer zu bewältigen. Doch bald ging es wieder der Donau entlang, bis wir am Abend die schöne Stadt Regensburg erreichten. Zum Abendessen kehrten wir in einen netten Biergarten, den “Kneitinger Keller”, ein. Empfehlenswert!

3.Tag: Regensburg – Cham, ca. 75km
Am nächsten Tag verließen wir die Donau, nun ging es am Regen entlang. Und das mit Sommertours! Am Regen entlang! Doch trotz unserer Befürchtung, der Name des Flusses könne Einfluss auf das Wetter haben, fuhren wir im schönsten Sonnenschein romantisch durch die Regenauen. Entgegen unserer üblichen Planung mussten wir gegen die Fließrichtung radeln, also regenaufwärts. Doch das war keine Schwierigkeit, das Gefälle ist recht gering und der Belag des Radweges hervorragend. In Regenstauf muss man aufpassen, dort darf man die Brücke über den Regen nicht verpassen, denn nun folgt man dem Regen kurzzeitig rechtsseitig! Nach einigen weiteren Wechseln der Flussseite ging´s in den Oberen Bayerischen Wald, unserem Sorgenkind. Zugegeben, wir sind Flachlandradler, und Bayerischer Wald, das klingt nach Bergen und Auf- und Abstiegen. Der Radweg aber schlängelt sich durch´s im Tal, die Berge schieben sich nur bedrohlich von rechts und links heran. Aber keine Sorge, es gibt keine wesentlichen Aufstiege! In Roding haben wir den Weg verloren (ich hoffe zumindest, dass das nicht der reguläre Weg war, grrr), und erklommen einen Berg zum Kloster Heilsbrünnel. Schade, die angebliche Heilkraft des Wassers funktionierte nicht, dafür schmeckte der Kuchen in der angeschlossenen Gaststätte mit herrlichem Blick übers Tal aber gut. Kurz hinter Roding wurde der Radweg leider umgeleitet, führte nun nicht mehr im Tal entlang und es galt, einige Hügel zu erklimmen. Am Abend erreichten wir das schöne Städtchen Cham.

4. Tag, Cham – Merklín (Tschechische Rebublik), ca. 70km
Tags darauf wechselten wir vom Regen an den Chamb - und nun regnete es! Also irgendwas stimmt doch dieses Jahr mit den Namen nicht!! Dem Chamb entlang folgten wir bis Furth im Wald, der letzten Stadt auf deutscher Seite. Noch schnell die letzten Postkarten gekauft, geschrieben und eingeworfen, die letzten Pfandflaschen beim Supermarkt am Ortsausgang gegen bare Münze eingetauscht, und kaum bemerkbar überrollten wir die Grenze nach Tschechien. Die erste größere Stadt in Tschechien ist das denkmalgeschützte Domažlice. Hier fiel es uns zum ersten Mal schwer, den Radweg zu finden. Die Beschaffenheit des Radwegs entsprach auch nicht mehr dem, was wir auf deutscher Seite geboten bekamen: Teilweise mussten wir Feldwege fahren, die mit großen Kieseln befestigt oder mit auseinander gebrochenen Betonplatten belegt waren, oder wir radelten auf mehr oder minder befahrenen Straßen, wobei vorbeifahrende Auto nicht immer einen ausreichenden Sicherheitsabstand einhielten. Wir übernachteten in Merklín, einem farblosen Ort in einer einfachen Pension mit Gaststätte.

5. Tag, Merklín - Hořovice, ca. 80km
Doch schon am nächsten Tag wurden wir überzeugt, dass Tschechien nicht überall so aussieht. Wir erreichten das wunderschöne Pilsen. Ich erwartete ja nur Bier und Autos, aber das Stadtbild ist einfach bezaubernd! Leider hatten wir wenig Zeit zum Genießen, denn wir wollten ja noch weiter. Und so radelten wir weiter über Rokycany nach Hořovice, wo wir in der Pension Villa eine schöne Unterkunft gebucht hatten.

6. Tag: Hořovice – Prag, ca. 60km
Am nächsten Morgen ging es mit viel Sucherei wieder weiter. Bald erreichten wir den Fluss Berounka, der dann auf einmal Belounka hieß, um dann bald schon Vltava zu heißen, das tschechische Wort für Moldau. In Prag angekommen merkten wir schnell, dass Prag keine Stadt für Radfahrer ist. Fahrradwege existieren zwar, enden jedoch manchmal mitten auf der Straße. Nahe beim Zentrum musste man sich die schmalen Gassen mit vieeelen Fußgängern teilen. Also besser das Fahrrad im Hotel stehen lassen! Wir übernachteten oberhalb der Stadt im empfehlenswerten Art-Hotel.

Alles in allem war das wieder einmal eine tolle Radtour mit einem super Abschluss in einer sehenswerten Stadt!

Weitere ausführliche Informationen zu dieser Tour finden Sie auf meinem Blog: Radtour-von-München-nach-Prag.