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Am Jakobsweg zum Heiligen Berg nach Príbram gepilgert

Marktgemeinde Eschlkam tut alles dafür, dass der Jakobsweg immer bekannter wird

Josef Altmann berichtet von der Pilgertour
Eschlkam - 23.04.2015
Seit der Grenzöffnung vor 25 Jahren hat die Pilgerbewegung in ganz Europa einen enormen Aufschwung genommen.  Durch die offenen Grenzen führen mittlerweile viele Jakobswege aus allen Himmelsrichtungen zum Grab des Hl. Jakobus d.Ä. nach Santiago de Compostela in Nordspanien, dem Patron der Pilger und Wanderer. Zu diesen Wegen zählt auch der Ostbayerische Jakobsweg, der am Grenzübergang Eschlkam/Všeruby an die südliche Jakobswegvariante von der Weltstadt Prag her angeschlossen ist.  Die Marktgemeinde Eschlkam ist dadurch zu einem Mittelpunkt im europäischen Pilgerwegenetz geworden und tut auch seit Jahren viel dafür, dass dieser Weg immer bekannter wird. In zahlreichen Publikationen wird für diesen Weg geworben, in der auch die Jakobskapelle der Seugenhofer Schützen und der Jakobusbrunnen in Leming von Josef Wollinger als große Sehenswürdigkeiten herausgestellt werden. Auch die vielen Aktivitäten der Marktgemeinde Eschlkam seit der Eröffnung dieses Weges im Jahre 2004 haben bisher dazu beigetragen, dass dieser Pilgerweg immer größere Beachtung und Interesse findet.

Im Rahmen der "Grenzenlosen Entdeckungsreisen" die in diesem Jahr aus Anlass der 25-jährigen Grenzöffnung stattfinden, hat der Tourismusbeauftragte Josef Altmann am letzten Wochenende zu einer Pilgertour auf der südlichen Variante des Jakobsweges in Böhmen von der Burg Karlštejn zum Heiligen Berg nach Příbram eingeladen, die innerhalb kürzester Zeit mit 32 Personen ausgebucht war. Josef Altmann freute sich, dass er zur dieser Aktion auch wieder neue Pilger begrüßen durfte, die das erstemal dabei waren.  In sein Pilgerboot holte er auch noch Rudi Simeth, der als zertifizierter Pilgerführer viele Erfahrungen mit Pilgergruppen gesammelt hat. Rudi Simeth hatte auch einige spirituelle Impulse vorbereitet. Ausgangpunkt zu dieser Jakobswanderung bei herrlichem Pilgerwetter war der Ort Karlštejn mit seiner mächtigen Burg, die vom Kaiser Karl IV im Jahre 1348 gegründet wurde, der auch den Grundstein für den Bau der Karlsbrücke in Prag gelegt hat.  Der Anblick dieser mächtigen Burg  brachte alle Pilger zum Staunen.  Auf dem Höhenrücken der zur Ortschaft Hlásná Třebaň führt wurde noch einmal ein Blick auf diese Bilderbuchburg zurückgeworfen und Rudi Simeth verlas dann die 10 Ge(h)-Bote des Pilgerns. Über die Fußgängerbrücke der Berounka verlief dann der Pilgerweg in Richtung Süden zur Ortschaft Halouny, wo es dann schließlich hinauf zu einem bewaldeten Höhenzug ging. Als der höchste Punkt dieses Höhenzuges erreicht war, stimmten Rudi Simeth und Wolfgang Eckl als spirituellen Impuls ein Lied an. Auf bequemen Waldwegen ohne größere Höhenunterschiede wurde dann die Ortschaft Kytín erreicht, wo dann beim "Schmied von Kytín" eine Pause eingelegt wurde und sich alle Pilger stärken konnten.  Weiter auf schönen Waldwegen war schließlich dann schon die Stadt Dobříš zu sehen und über den schön angelegten Stadtplatz wurden noch die letzten fünf Kilometer zum Quartier nach Nový Rybník (Neuer Weiher) zurückgelegt, wo die Pilger eine schöne Unterkunft hatten und sich nach rund 25 Kilometer Fußmarsch erholen konnten. Hier in Nový Rybník konnte Josef Altmann auch seinen Freund und Kooperationspartner Tino Kunert aus Prag begrüßen.

Der zweite Pilgertag von Nový Rybník zum Svatá Hora dem Heiligen Berg von Příbram begann mit einem spirituellen Impuls von Rudi Simeth. Der anschließende Weg durch die Ortschaften Rosovice und Buková lies auch erahnen, dass dieses Gebiet meist landwirtschaftlich genutzt wird. Nach diesen Ortschaften tauchte man in ein großes Waldgebiet ein und auf einer Wanderkreuzung kam man auf die grüne Markierung mit der Jakobsmuschel auf der schon "Příbram 11,5 Kilometer" zu lesen war. Entlang des Weges luden dann einige abgeschnittene Baumstäume ein sich hinzusetzen und eine Mittagsrast zu halten. Bevor es wieder weiter ging, stimmte Wolfgang Eckl noch ein schönes Lied an. Es wurde ganz still und neben dem schönen Gesang hörte man nur noch das Zwitschern der Vögel. Es waren dann noch ein paar Kilometer und aus der Waldlichtung heraus war schon die Stadt Příbram zu sehen, die über den Innenstadtbereich erreicht wurde. Die Jakobskirche in der Stadt war schon im Blickfeld und jetzt kostete es noch ein wenig Kondition hinauf auf den Svatá Hora, dem Heiligen Berg, dem ehemals bedeutendsten Marienheiligtums Tschechien.  In der Kirche Mariä Himmelfahrt versammelten sich dann alle Jakobspilger. Wir sind froh und dankbar, dass wir unser Ziel nach rund 50 Kilometer erreicht haben, so Josef Altmann. Lege Du Deine Hand sanft auf unsere Stirn. Kühle Du die schmerzenden Knie mit dem Tau deiner Liebe, lautete das Gebet. Für jeden Pilger gab es dann von Rudi Simeth noch eine kleine Erinnerung und als Wolfgang Eckl noch ein wunderschönes Lied anstimmte wurde es still in diesem schönen Gotteshaus.

Gemeinsam sang  man dann noch zum Abschluss  das "Segne Du Maria", dass diese erlebnisreiche Pilgertour auf dem Jakobsweg beendete und wo sich auch wieder ganz unkompliziert Menschen begegneten, die sich auch sofort verstanden haben. Der Jakobsweg ist immer ein Beispiel dafür, das er Menschen und Länder verbindet.