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Im Zeichen der Jakobsmuschel in Böhmen gepilgert

In zwei Tagen zu Fuß 50 Kilometer von Příbram nach Kasejovice

Pfarrer i.R. Ludwig Bumes schloss sich der Eschlkamer Pilgergruppe an

Eschlkam - 21.04.2016
Schritt für Schritt auf dem Jakobsweg in Böhmen waren am vergangenen Wochenende insgesamt 40 Jakobspilger vom Svatá Hora, dem Heiligen Berg in Příbram, bis zur Jakobskirche in Kasejovice unterwegs. Nach den Jahren 2009 und 2013 hatte der Eschlkamer Tourismusbeauftragte Josef Altmann diese schöne Pilgerroute wiederholt in sein Jakobspilgerprogramm aufgenommen. Das Interesse war wieder sehr groß. Josef Altmann konnte dazu Pilger aus den verschiedensten Regionen Bayerns begrüßen, darunter auch den Ruhestandspfarrer Ludwig Bumes aus Salching, der früher Stadtpfarrer von Waldmünchen war und seit vielen Jahren als begeisterter Jakobspilger auf den europäischen Pilgerwegen unterwegs ist.

Altmann holte sich mit Rudi Simeth auch einen erfahrenen Pilger- und Wanderführer in sein Boot, der auch einige Impulse auf der Pilgerstrecke vorbereitet hatte. Auch Pilger- und Wanderfreund Dr. Werner Brunner aus Weiden war unter den Teilnehmern, der viel über die historische Geschichte der Orte am böhmischen Jakobsweg erzählen wusste.

Warum sind wir Jakobspilger geworden?
Diese Frage beantwortete der Organisator Josef Altmann bei der Busfahrt nach Příbram. Es ist ein ganzes Bündel von Motiven und Wünschen. Die langen Wanderungen durch die vielen schönen Landschaften und auch die Stille und Einsamkeit auf dem Weg, sowie auch die religiösen Motive spielen eine sehr große Rolle, denn beim Besuch der Jakobskirchen und Kapellen auf dem Weg, spürt man sehr viel vom Geist dieses ältesten Pilgerweges auf der ganzen Welt.

Pilgersegen durch Pfarrer Bumes in der Marienbasilika am Svatá Hora
Nach der Ankunft in Příbram versammelten sich alle Pilger in der Basilika am Heiligen Berg. Pfarrer Bumes spendete den Pilgersegen „Gesegnet sei unser Weg nach Kasejovice, ein fremdes Land und fremde Menschen, denen wir begegnen werden. Gehen wir den Weg in Frieden, Gott geh mit uns. Anschließend sangen alle gemeinsam das „St. Jakobuslied“. Nach dem Pilgersegen nahmen sich alle Pilger an der Hand und bildeten einen Kreis um die goldene Marienstatue am Vorplatz des Svatá Hora. Mit dem Lied „Segne du Maria“ erbaten die Pilger auch den Schutz der Gottesmutter bei dieser Pilgertour.

Der erste Pilgertag von Příbram nach Rožmitál
Rund 25 Kilometer hatten die Pilger am ersten Tag zu bewältigen. In der Nähe der Ortschaft Vysoká u Příbramě wurde der wunderschöne Park eines Neo-Renaissance Schlösschen mit Museum durchquert, der ehemals im Besitz der Grafen von Kaunitz war und lange Jahre die Sommerresidenz des tschechischen Komponisten Antonín Dvořák war. In der Ortschaft selbst befindet sich auch das Wohnhaus dieses bekannten Komponisten, dem auch ein Denkmal gewidmet ist, dass auch besichtigt wurde und wozu Dr. Werner Brunner einiges zu erzählen wusste. In einer Brotzeitpause auf dem Weg lud Rudi Simeth zu einem körperlichen Impuls ein, wo sich die Teilnehmer zur Abwechslung zum Gehen auch ein wenig Strecken konnten. Am Stadtplatz in Rožmitál, wo sich auch die Kirche des Hl. Johannes von Nepomuk befindet, endete der erste Pilgertag. Gemeinsam dankten die Pilger mit einem Gebet und Lied für den ersten Pilgertag, den alle gut geschafft haben.

Der zweite Pilgertag von Rožmitál zur Jakobskirche nach Kasejovice
Ziemlich lang war auch der zweite Pilgertag. Als Erstes stand die Durchquerung des landschaftlich, eindrucksvollen und ziemlich einsamen Prírodný park Třemšín (Naturpark Tremsin) an. Der Třemšín, der die Reste einer Burg trägt, war mit 827 Metern der höchste Punkt der erreicht wurde.

Mit den Rucksäcken der Pilger wurde für eine Andacht ein Altar aufgebaut
Am Gipfelplateau des Třemšín, wo eine kleine Kapelle steht wurde kurzerhand ein Altar mit Rucksäcken aufgebaut. Hier hielt Pfarrer Bumes eine kleine Andacht, die alle Pilger sehr berührte. In seiner beeindruckenden Predigt ging Pfarrer Bumes auf die Pilger ein. Er sagte „Der Pilger sieht mehr, verschiedene grüne Landschaften, ruhiges Wasser das auch einen Bezug zur Taufe hat. Der Pilger hört auch mehr, in Gesprächen mit Menschen ist der Pilger hellhörig, in der Natur hört er den Gesang der Vögel. Der Pilger riecht mehr, Blumen und Blüten am Weg, aber auch die Abgase von Autos und Fabriken.“ Während der Andacht wurde gebetet und gesungen und auch der Wind legte sich, so dass daraus eine wunderbare Stille wurde.

Eine kleine Pause nach der Andacht beendete dann den Aufenthalt am Třemšín und dann ging es lange durch ein Waldstück bis nach Starý Smolivec, wo dann die großen Teichgebiete auftauchten. In der Ortschaft Metly, die an einem großen Teich liegt, konnte man noch die Spuren eines durch am 13.08.2002 verursachten Dammbruches erkennen. Viele Häuser mussten hier neu aufgebaut werden.

Bei den letzten vier Kilometern bis nach Kasejovice setzt der Regen ein und es musste der Schirm aufgespannt werden, dass aber die Pilger nicht aus der Ruhe brachte. Über einen Wiesenweg tauchte dann der Kirchturm der Jakobskirche in Kasejovice auf und das Pilgerziel war erreicht. Mit einem Abschlussimpuls von Rudi Simeth und dem gemeinsamen Lied „Großer Gott wir loben Dich“ dankten die Pilger und waren auch glücklich, dass das Ziel gesund erreicht wurde.

Bei der Heimfahrt bedankte sich der Organisator Josef Altmann bei der ganzen Pilgergruppe, die so harmonisch dazu beigetragen hat, dass die Pilgertour so gut verlaufen ist. Auch Pfarrer Bumes ergriff noch einmal das Wort und dankte allen auch dem Organisator Josef Altmann und Pilgerführer Rudi Simeth mit je einem Pilgerbuch, dass alles so gut organisatorisch geplant war.

Im nächsten Jahr so Josef Altmann, wolle man dann auf dem Jakobsweg in zwei Tagen von der Jakobskirche in Kasejovie über die Jakobskirche von Nepomuk, zur St. Blasiuskirche nach Plánice pilgern.

Buen Camino