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Auf dem Jakobsweg in die königliche Stadt Klattau

Deutsche und Tschechen pilgerten von Planice nach Klattau

Eschlkam
Bereits im Vorfeld der Deutsch-Tschechischen Jakobustage die am Freitag, den 21. Juli 2017 in Klattau beginnen, haben drei Pilgerwanderungen stattgefunden, an denen sich rund 100 Pilger beteiligten. Am vergangenen Samstag stand die Pilgerwanderung von Planice in die königliche Stadt Klattau auf dem Programm und keiner der Pilger bereute es, an diesem herrlichen Tag dabei zu sein. Auf der rund 16 Kilometer langen Wegestrecke ohne größere Höhenunterschiede konnten die Pilger eine herrliche Landschaft genießen und kamen durch kleine versteckte und verträumte Ortschaften mit altertümlichen Kirchen, die ein Zeugnis einer jahrhundertealten Pilgerbewegung sind.

Die Organisatoren Josef Altmann von der Gemeinde Eschlkam und Michael Neuberger von der Katholischen Erwachsenenbildung konnten dazu 32 Jakobspilger begrüßen, darunter auch den früheren Stadtpfarrer von Waldmünchen Ludwig Bumes und besonders auch fünf tschechische Pilger aus Pilsen, Kasejovice und Olmütz. Start des Jakobsweges den Michael Neuberger mit Informationen und geistlichen Gedanken gestaltete, war mit dem Pilgersegen in der Dekanatskirche Sankt Blasius in Planice. Gleich danach tauchten die Pilger ein in die Stille des Naturparks Planicke hřeben (Planitzer Kamm), der unterwegs immer wieder herrliche Ausblicke bot. In dem idyllisch an einem Fischteich gelegenen Vracov versammelte man sich unter einer rund 500 Jahre alten Linde und versuchte sich vorzustellen, bei welchen Weltereignissen der Baum schon gestanden hat und Wanderern Schatten und Rast geboten hat. „Was bleibt?“. Der Text des gleichnamigen Liedes der österreichischen Sängerin Christina Stürmer war der Grundgedanke in dem Dorf Habartice. Anlass dazu war die Gedenktafel des Dekans Rudolf Weisfeitov, von dem man heute neben seinem Namen nur weiß, dass er 1944 in einem bei Halle gelegenen Außenlager des KZ Buchenwald von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Den höchsten Punkt und gleichzeitig Halbzeit des Weges hatten die Pilger auf dem 706 Meter hohen Barak erreicht. Danach ging man bewusst schweigend ein Stück des Weges und erreichte über die Ortschaften Kydliny und Činov man schließlich die Kreisstadt Klatovy, in der Michael Neuberger abschließend noch die Wallfahrtslegende der Klattauer Modonna und das Wirken der Jesuiten erläuterte.

Das Lied „Großer Gott, wir loben Dich“ abwechseln in Deutsch und Tschechisch gesungen, erklang am vergangenen Samstag in der Erzdekanatskirche in Klattau und bildete den Abschluss dieser Pilgerwanderung.

Rund 40 Kilometer trennen die Jakobspilger nun noch von Eschlkam, der Hauptstadt des Ostbayerischen Jakobsweges, dass in drei Tagen vom 21. bis 23. Juli 2017 geschafft wird. Am Sonntag 23. Juli wird zusammen mit dem Bischof Tomáš Holub (Bistum Pilsen) und Generalvikar Michael Fuchs (Bistum Regensburg) von Všeruby nach Eschlkam gepilgert, wo in der Jakobskirche in Eschlkam um 13.30 Uhr abschließend ein festlicher Gottesdienst stattfindet.

Autoren: Josef Altmann und Michael Neuberger