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Herbstwanderwoche auf Top-Trails im Bayerischen Wald und Böhmerwald

150 Wanderer kamen aus allen Himmelsrichtungen zur Eschlkamer Herbstwanderwoche

Eschlkam - 19.11.2015
Eine Herbstwanderwoche wie aus dem Bilderbuch erlebten die rund 150 Teilnehmer, die aus allen Himmelsrichtungen kamen. Auch die Stammurlaubsgäste sind wieder von weit her gekommen, um bei dieser Wanderwoche dabei zu sein, die jedes Jahr immer in der letzten Septemberwoche stattfindet. Der Organisator, Wanderführer und
Tourismusbeauftragte Josef Altmann, hatte wieder drei abwechslungsreiche Touren von leicht bis anspruchsvoll zusammengestellt und somit war für jeden Wanderer etwas geboten. Auch die trockene und angenehme Witterung mit viel Sonne trug dazu bei, dass diese Woche sehr erfolgreich verlief. Berücksichtigt wurde auch wieder das Jahresthema „Mit Bus und Bahn durch den Bayerischen Wald - Böhmerwald“, denn alle Wanderfahrten in dieser Woche wurden mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchgeführt.

Grenzgängersteig und Scheideweg von Donau und Moldau“
Die erste Wanderung in dieser Woche hatte gleich einen anspruchsvollen Schwierigkeitsgrad. Vom Langlaufzentrum Lohberg-Scheiben aus ging’s hoch zum 1333m hohen Zwercheck, das eine ausgezeichnete Aussicht bot. Die Relikte der Pilsner Hütte, die um das Jahr 1922 gebaut und in der kommunistischen Zeit wieder abgerissen wurde, waren noch erkennbar. Der Weg setzte sich dann entlang der weiß-blauen Grenzpfähle und der Europäischen Hauptwasserscheide Donau/Moldau fort bis zum Großen Osser. Der ausgetretene Wanderpfad durchwegs über Steine und Wurzel erforderte größte Aufmerksamkeit, aber auch die Sicht hinunter ins Tal und ins Böhmische – zum Beispiel zum Trinkwasserspeicher nach Nýrsko – war sehr beeindruckend. Nach rund drei Stunden war das Osserschutzhaus erreicht und alle Wanderer hatten eine Brotzeit verdient. Rechtzeitig musste dann wieder der Abstieg nach Lam in Angriff genommen werden, um den Linienbus oder die Bahn zu erreichen.

„Top Trail of Germany – der Goldsteig von Herzogau nach Furth im Wald“
Der zweite Tag der Wanderwoche stand ganz im Zeichen des Goldsteiges von Herzogau nach Furth im Wald. Die Anfahrt erfolgte wieder mit dem Linienbus. Von Herzogau aus wurde zuerst zum Klammerfels gewandert, wo die Wanderer den Aussichtsturm bestiegen. Die abwechslungsreiche und wunderbare Wanderstrecke führte dann über Althütte und Gibacht in Richtung der Landesgrenze, wo der Pfenningfelsen eine große Aufmerksamkeit bei den Wanderern erregte. Jeder von ihnen legte einen Groschen in den Felsen, in der Hoffnung, dass alle Wanderer wieder gut nach Hause kommen. Nur wenige Meter weiter wurde dann am Wandergrenzübergang „Dreiwappen“ eine Pause eingelegt. Der Dreiwappen erinnert an den Grenzvertrag von 1766. Über den Kreuzfelsen wurde dann ein Abstecher zum Leuchtturm der Menschlichkeit gemacht und nur ein paar hundert Meter weiter wurde dann das Glaskreuz am Reiseck erreicht, das eine herrliche Aussicht in den Hohenbogenwinkel bot. Über Voithenberg wurde schließlich dann zum Ziel in die Drachenstichstadt Furth im Wald gegangen.

„Die Glasmacher und Schlossherrn von Deffernik im Eisensteiner Tal“
Die letzte Wanderung verlief von Böhmen nach Bayern. Mit dem Linienbus wurde in das böhmische Železná Ruda gefahren, wo auch die Wanderung durch das untergegangene Glasmacherdorf Deffernik startete. Mit der Geschichte dieser Gegend sind namhafte Familien verbunden, so zum Beispiel auch der Glashüttenmeister Johann Georg Hafenbrädl. Es entstand hier auch ein Schloss, das aber noch vor dem Fall des Eisernen Vorhangs im Jahre 1989 abgerissen wurde, weil es im Gelände der Grenzkompanie stand. Bis 1945 diente das Schloss Deffernik auch als Forstamt der Fürsten von Hohenzollern. Entlang dieses Weges waren noch Überbleibsel des Kalten Krieges mit einigen Panzergräben erkennbar. Bald erreichten dann die Wanderer den Wander- und Radübergang Ferdinandsthal, der nach dem Glasmacher Ferdinand Abele benannt und im Jahre 1996 eröffnet wurde. Auf den Wegen des Nationalpark Bayerischer Wald wurde dann zur Triftklause Schwellhäusl gegangen und eine Rast eingelegt. Die letzten fünf Kilometer dieser Wanderung führten dann nach Bayerisch Eisenstein zurück, wo die Herbstwanderwoche endete und wieder mit dem Linienbus nach Eschlkam zurückgefahren wurde.