SERVICE-TELEFON: +49 (0) 9971 78-431

25 Jahre Grenzöffnung wurde gefeiert - 20 Jahre Bayerisch-Böhmische Wochen im Juli

"Die Grenzwege der Künischen Freibauern sind jetzt Traumpfade zwischen Bayern und Böhmen"

Eschlkam - 20.07.2015
Ein Programmpunkt der Bayerisch-Böhmischen Wochen war die Wanderung auf den "Grenzwegen der Künischen Freibauern". Schon vor etwa 1000 Jahren hat sich dieses Bauerngeschlecht im Künischen Gebirge zwischen Osser und Zwercheck angesiedelt und war dem König und Kaiser untertan, kultivierten die Wildnis und sicherten die Grenzen und bekamen dafür eine Reihe von Privilegien. Im Zuge der allgemeinen Bauern-Emanzipation des 19. Jahrhunderts wurden aber diese Privilegien überflüssig und auch aufgehoben.

Insgesamt 10 Wanderfreunde folgten der Einladung zu dieser wunderschönen und grenzüberschreitenden Wanderung mit dem Tourismusbeauftragten Josef Altmann, die am Wanderparkplatz in Neurittsteig begann. Auch der umweltfreundliche Aspekt spielte bei dieser Wanderung wieder eine große Rolle, den die Anfahrt erfolgte von Eschlkam aus mit dem Linienbus, wo dann am Tanneneck in den Šumava-Wanderbus umgestiegen wurde, der erstmals am Sonntag im Einsatz war und jetzt auch jeden Sonntag bis zum 30. September zwischen Hamry und Drachselsried verkehrt.

Auch der Hitzerekord, den die Meteorologen für Sonntag gemeldet hatten und vermutlich weitere Wanderfreunde davon abgehalten hat an dieser Wanderung teilzunehmen, trat nicht ein. Größtenteils führte die Wanderung durch den schattigen Wald und auf der Höhenlage des Grenzkamms wurden die Wanderer immer wieder von einer angenehmen und leichten Brise begleitet.

Auf dem Wasserscheideweg wurde zuerst der Taubenbrunnen erreicht, wo sich in der Nähe auch die Europäische Wasserscheide Donau/Moldau befindet. Das Wasser, das auf der bayerischen Seite abwärts fließt, gelangt über den Regen in die Donau und ins Schwarze Meer. Das Wasser, dass auf der tschechischen Seite abwärts fließt, gelangt über die Úhlava in die Moldau und Elbe in die Nordsee. Entlang der weiß/blauen Grenzpfähle, die den Grenzverlauf festlegen, führte die Wanderung auf Traumpfaden bis zur Nähe des Großen Ossers, ehe es dann auf einem alten Handelsweg abwärts nach Hamry ging. Entlang dieser Wanderroute waren auch noch die Mauerreste der Höfe der Künischen Freibauern zu sehen.

Da die Wanderung im guten zeitlichen Ablauf verlief, bot sich in Hamry (gehörte einst zu den früheren acht Gerichte der Künischen Freibauern) noch die Möglichkeit zur gemütlichen Einkehr an, die auch wahrgenommen wurde. Pünktlich wurde dann wieder mit dem Šumava-Wanderbus über die bayerisch-böhmische Grenze nach Eschlkam zurückgefahren.