Wanderberichte

Eschlkam - 21.07.2015
Mit der 25-jährigen Grenzöffnung beschäftigen sich in diesem Jahr auch die Programme des Tourismusbüros der Marktgemeinde Eschlkam. Neben Wanderungen und Pilgertouren auf dem Jakobsweg werden in diesem Jahr auch grenzenlose Entdeckungsreisen angeboten, um die Kultur, die Natur und die Menschen jenseits der Grenze kennenzulernen. Eine weitere Entdeckungsreise führte am vergangenen Wochenende ans Südböhmische Meer, dem Lipno-Stausee.

Die beiden Reiseleiter Josef Altmann und Rudi Lenk hatten alles bestens vorbereitet und die Teilnehmer staunten nicht schlecht, was sie dabei alles erlebten. Mit dem Busfahrer Sepp Kerscher starteten die Teilnehmer frühmorgens in Richtung Grenzübergang Philippsreut, die mit Informationen von Josef Altmann entlang der Fahrstrecke bereichert wurden.

Nach der Grenze übernahm dann Rudi Lenk das Reisekommando und über Volary (deutsch: Wallern) ging es durch kleine und schöne Böhmerwalddörfer bis nach Horní Planá (deutsch: Oberplan), dem Geburtsort des berühmten Schriftstellers Adalbert Stifter, dessen Geburtshaus unmittelbar an der Durchgangsstraße liegt. An diesem Tag herrschte ein großes Treiben in Horní Planá, den im ganzen Ort waren Marktstände aufgebaut. Die Weiterfahrt ging nach Frymburk (deutsch: Friedberg), liegt an einer Halbinsel am linken Ufer des Lipno-Stausees und hier wurde dann ein größerer Halt gemacht. Frymburk präsentiert sich auch als das Eldorado der Rad-und Motorradfahrer aus dem ganzen Dreiländereck von Tschechien, Deutschland und Österreich. Entlang des Stausees wurden nach der Grenzöffnung wunderschöne Radwege angelegt, die ein einzigartiges Ambiente bieten.

Bei der anschließenden Fahrt zum naheliegenden Baumwipfelpfad Lipno konnten sich die Reiseteilnehmer selbst ein Bild von der wunderbaren landschaftlichen Lage des Stausees verschaffen, der eine Länge von 42 Kilometer hat und im Jahre 1959 gebaut wurde, damals auch als Hochwasserspeicher, insbesondere zum Schutz für die flussabwärts liegenden Städte Budweis und Prag. Die Gesamtfläche des Stausees beträgt etwa 4650 Hektar, der auch als Trinkwasserspeicher genutzt wird und er ist somit auch der größte See in Tschechien. Seinen Spitznamen trägt er auch als das „Südböhmische Meer“. Mit dem Baumwipfelpfad Lipno, der im Juli 2012 eröffnet wurde, konnten die Reiseteilnehmer eine großartige Attraktion bestaunen. Dieser Baumwipfelpfad ist das erste Projekt dieser Art in Tschechien und ist mit einem Sessellift erreichbar. Die Holzkonstruktion ist harmonisch in die Landschaft eingebunden und vom 40 Meter hohen Aussichtsturm präsentiert sich eine fantastische Rundumsicht, vor allem auch hinab auf den malerischen Lipno-Stausee.

Die Übernachtung war im historischen Schlosshotel in Zdíkov reserviert und am zweiten Tag war eine Stadtführung in Prachatice am Goldenen Steig organisiert. Die historische Stadt Prachatice auch „Tor zum Herzen des Böhmerwaldes“ oder auch „Perle am Goldenen Steig“ genannt, wurde an der Wende zum 14. Jahrhundert am sog. Goldenen Steig gegründet. Die große Blüte erlebte die Stadt im 16. Jahrhundert, als ihr vor allem der Salzhandel Reichtum einbrachte, wusste die Stadtführerin zu erzählen. Bemerkenswert ist der historische Stadtkern, der seine Renaissancegestalt erhalten hat. Im Jahre 2002 erhielt Prachatice die Auszeichnung „Historische Stadt des Jahres“. Eine Sehenswürdigkeit ist auch die Jakobskirche, die besichtigt wurde.

Bei der Heimfahrt wurde noch die Stadt Strakonice besucht und hier wurde an einer Führung durch die Burganlage teilgenommen. Die Burg Strakonice, gegründet im 13. Jahrhundert durch die Adelsfamilie Bavor, gehört zu den Nationaldenkmälern in Tschechien. In verschiedenen Räumlichkeiten wird die Geschichte aus längst vergangenen Zeiten dokumentiert.

Viel erlebt, gesehen und gehört, das war das Resümee der Reiseteilnehmer bei dieser Entdeckungsreise und dazu beigetragen hat auch das wunderschöne Wetter, bei der eine grenzenlose Reisestimmung herrschte.