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Naturschönheiten am Wegesrand

Landkreis Cham - 20.05.2014
Am Sonntag trafen sich ein paar Interessierte um zusammen mit Gebietsbetreuerin Anette Lafaire vom Naturpark Oberer Bayerischer Wald und Martin Scheurer, Biologe, die Heckengegend in Eismannsberg kennen zu lernen. Dieses etwa 60 Hektar große Gebiet ist eine der seltenen teilweise noch gut erhaltenen historischen Kulturlandschaften aus kleinflächigen Feldern, Wiesen und Hecken. Im ausgehenden Mittelalter wurden die Hanglagen des Pfefferbuckels von Hand abgegraben und terrassiert, damals gehörte das Gebiet noch zur Herrschaft Altrandsberg. Im Laufe der Zeit entwickelten sich auf den Grenzen Hecken, die zur Holzgewinnung immer wieder auf den Stock, d. h. ganz zurückgeschnitten wurden.

Hecken bieten aufgrund ihres stufenartigen Aufbaus einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren einen wertvollen Lebensraum. Dazu gehört der Neuntöter ein ganz typischer Heckenvogel, er spießt seine erbeuteten Insekten auf Stacheln und Dornen und legt sich somit einen Fressvorrat an.

An den Ranken zeigte Scheurer die sehr angepassten Vertreter einzelner Pflanzen, so fanden sich an den trockenen Südhängen Thymian, die Pechnelke, Kreuzblume und Fetthenne. Im weiteren Verlauf an den Waldrändern fanden sich die schwarze Teufelskralle und an einem offeneren Bereich der Hainwachtelweizen. Lafaire berichtet dass das Gebiet seit 1992 vom Naturpark mit betreut wird, um diese besonderen Lebensräume weiterhin zu erhalten. Auch das Urgras wächst noch in diesen Wiesen, sowie das Ruchgras, welches für den guten Geruch des Heus zuständig ist und daher auch seinen Namen hat. Nach etwa zwei Stunden, die zum Glück trocken blieben bedankten sich alle für diesen botanisch sehr interessanten Rundgang. Demnächst werden auch die alten Informationstafeln gegen neu gestaltete und auch wieder lesbare Tafeln ersetzt, so dass jeder auch auf eigene Faust dieses schöne Stückchen Heimat im Bayerischen Wald entdecken kann.