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Burgen und Schlösser in Böhmen am Mittwoch, 23. Juli 2014

Die Grafen von Bogen waren die Bauherren der Burg Rabí

Burgen- und Schlösserfahrt mit Reiseführer Dr. Hans Aschenbrenner

Eschlkam - 25.07.2014
Die diesjährige Busfahrt unter dem Motto „Unsere Nachbarn kennen lernen“ zu den Burgen und Schlössern in Böhmen löste auch wieder ein großes Interesse aus, die der Tourismusbeauftragte Josef Altmann jedes Jahr in den Bayerischen-Böhmischen Wochen anbietet. Als perfekter und exzellenter Reiseführer erwies sich einmal mehr, der Waldschmidtpreisträger vom letzten Jahr, Dr. Hans Aschenbrenner der sehr viel zu erzählen wusste.

Josef Altmann freute sich einen ganzen Bus voll interessierter Teilnehmer begrüßen zu dürfen. Auch Feriengäste waren dabei, die mit dem eigenen Auto hinter dem Bus nach fuhren. Neben dem Reiseführer Dr. Hans Aschenbrenner und seiner Frau, konnte Altmann noch die Managerin des Künischen Gebirges und Bürgermeisterin von Loučim, Jana Dirriglova begrüßen. Sinn und Zweck dieser Reisen sind, dass man das Land, die Kultur und die Menschen unseres Nachbarlandes Böhmen besser kennen lernt, so Altmann.

Während der Fahrt, die mit dem Busfahrer Sepp Kerscher über den Grenzübergang Rittsteig St. Katharina verlief, machte Dr. Hans Aschenbrenner immer wieder auf  bestimmte Begebenheiten aufmerksam und nach wenigen Kilometern nach der Grenze war schon die erste Station, das Schloss in Bistritz im Angeltal erreicht. Dieses Schloss war die Sommerresidenz der Fürsten von Hohenzollern. Frau Dr. Eva Matejkova führte die Reisegruppe durch die renovierten Räumlichkeiten dieses Schlosses, dass sie im Jahre 1993 erworben hatte und vor dem totalen Verfall gerettet hat. Insgesamt sind 64 Zimmer vorhanden, bis jetzt sind 10 hergerichtet. Es ist sehr schwierig, so Dr. Matejkova diese rund zwei Hektar große Anlage instand zu halten, vor allem  kostet die Renovierung sehr viel Geld und es gibt nur sehr wenig an Fördermitteln.

Nach dieser Besichtigung wurde zur Burg Klenová weitergefahren, die nur rund 10 Kilometer von Bistritz entfernt liegt. Die ersten Besitzer dieser Burgruine waren die Herren von Klenau, die diese Anlage auf einem steilen Felsen  errichteten. Die erste schriftliche Erwähnung von Klenová ist aus dem Jahre 1291. Aus dieser Zeit stammt auch der quaderförmige Wehrturm, dessen Gewölbe noch heute zu besichtigen sind. Im 19. Jahrhundert wurde der Burg ein neugotisches Schloss hinzugefügt. Im Jahre 1951 übernahm Klenová der tschechische Staat als bedeutsames Kulturdenkmal.

Über Klattau wurde dann noch ein Zwischenstopp im Ort Zavlekov eingelegt, wo der dortige Pfarrer und Bürgermeister schon auf die Eschlkamer Reisegruppe wartete. Der Grund warum man Zavlekov anfuhr war der, weil sich in dieser Kirche der wunderbare Kreuzweg befindet, der einst in der Rothenbaumer Wallfahrtskirche zu sehen war, die im Jahre 1953 abgebrannt und gesprengt wurde. Die Mittagspause war in der Schlossanlage Hrádek bei Sušice eingeplant und hier hatten auch die Teilnehmer die Möglichkeit, die Schlosskapelle zu besichtigen.

Die Burg Rabí war die letzte Burg die noch besichtigt wurde. Diese majestätische Burgruine ist die größte Burg im Böhmerwald. Sie erhebt sich auf einem Felsen der gleichnamigen Gemeinde, nördlich der Stadt Schüttenhofen (Sušice). Diese Burg zeigt einen romanischen Charakter und beweist somit, dass sie lange vor der ersten Erwähnung aus dem Jahre 1380 gegründet wurde. Die Gegend von Schüttenhofen (Sušice) brachte nämlich im Jahre 1184 die Přemysliden Ludmilla als Mitgift in die Ehe mit Albert III von Bogen. Wahrscheinlich ist die Umgebung von Rabí der nördlichste Ausläufer von Ludmillas Mitgift gewesen und die Bogener oder die Wittelsbacher errichteten die Burg als strategischen Punkt. Als Rabí wieder zur böhmischen Krone gehörte, nahmen im 14. Jahrhundert Mitglieder der Herren von Velhartice einen großzügigen Umbau der Burg vor. Rund 50 000 Menschen besuchen jährlich diese Burganlage, die dem tschechischen Staat gehört.

Bei der Rückfahrt von der Burg Rabí nach Eschlkam bedankte sich Josef Altmann recht herzlich bei Dr. Hans Aschenbrenner für seine hervorragenden Ausführungen, für die er von allen Teilnehmern einen großen Applaus erhielt. Auch im nächsten Jahr wolle man wieder so eine Fahrt in den Bayerisch-Böhmischen Wochen anbieten, die auf den Spuren des berühmten böhmischen Schriftstellers Karel Klostermann führen wird.