SERVICE-TELEFON: +49 (0) 9971 78-431

Mit dem Šumava-Wanderbus endete das Wanderprogramm

Bei der letzten Wanderung sorgten die 60 Teilnehmer für einen vollen RBO-und Šumava-Wanderbus

Eschlkam - 03.11.2014
Das Eschlkamer Wanderprogramm 2014 ist schon wieder Geschichte, aber trotzdem wird das Jahresthema mit den Kirchen- und Kapellenwanderungen allen Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben. Eine erfreuliche Bilanz zieht der Tourismusbeauftragte und Manager der Eschlkamer Wanderprogramms Josef Altmann, denn bei den 21 offiziellen Wanderungen laut Programm und weiteren vier Wanderungen im Winter waren über 1000 begeisterte Wanderfreunde dabei. Es geht aber nicht darum, dass in Zukunft die Teilnehmerschallmauer durchbrochen wird, sondern es ist seit einigen Jahren zu beobachten, dass sich durch diese Wanderoffensive eine positive Einstellung zu unserer Region mit ihrer wunderschönen Natur entwickelt hat. Das Wandern hat unsere grenzüberschreitende Region aufgewertet stellt Josef Altmann fest, der nun schon seit der Grenzöffnung im Jahre 1990 Wanderprogramme anbietet. Erfreulich und positiv bewertet Altmann auch, dass sich in den letzten Jahren immer mehr Gemeinden an diesem Wandertrend beteiligen.

Die letzte Wanderung in diesem Jahr, wo Josef Altmann wieder viele Wanderfreunde begrüßen konnte, führte in den Böhmerwald zur Bärenkapelle in der Nähe von Fuchsberg. Umweltfreundlich wurde zuerst mit dem RBO-Bus aus von Eschlkam bzw. Furth im Wald zum Tanneneck gefahren, wo dann in den Šumava-Wanderbus umgestiegen wurde, der in dieser Wandersaison auch zum letzten Mal fuhr. Die Plätze im Bus waren bis auf den letzten Platz gefüllt, einige mussten sich mit einem Stehplatz begnügen.  Über den Grenzübergang Rittsteig war gleich der kleine Ort Uhliště (Kolheim) erreicht, der im 15. Jahrhundert von Köhlern und Holzhauern gegründet wurde. Die Wanderung verlief dann über Chudenin hinauf zum Plattenberg zur St. Bernhardkapelle, auch Bärenkapelle genannt, wo um das Jahr 1720 der Bauer Georg Kolbeck von Fuchsberg von einem Bären angefallen wurde. Es gelang ihm das gefährliche Tier mit einer Axt zu erschlagen. Zum Dank für die Errettung aus Lebensgefahr erbaute er an dieser Stelle zu Ehren des Hl. Bernhard die Bärenkapelle. Nach der Grenzöffnung wurde diese Kapelle vom Verfall gerettet und wieder neu aufgebaut und ist heute zu einer idyllischen Stätte und einem Kraftort geworden. Josef Altmann trug dann das Gebet vor "Ich bitte nicht um Wunder und Visionen, Herr, sondern um Kraft für den Alltag".

Durch einen herrlichen und in allen Farben verwandelten Herbstwald, gelangte die Wandergruppe auch zur Europäischen Hauptwasserscheide Donau/Moldau die sich in diesem Bereich durch den Plattenberg durchzieht und der weitläufige Ausblick ließ nur noch wenig erahnen, dass in der Nähe einmal das Straßendorf Fuchsberg (Liščí) lag, wo nur mehr zwei Häuserrelikte daran erinnern. Nicht weit davon entfernt wurde dann bald Rothenbaum (Červené Dřevo) erreicht, wo die Wanderer etwas nachdenklich wurden als sie den früheren Standort der Pfarrkirche gesehen haben. Die einst stattliche Kirche wurde 1953 ein Raub der Flammen.  Eine Hinweistafel erinnert noch an diese Wallfahrtskirche im Böhmerwald und nach der Grenzöffnung wurde der Grundmauern der Kirche wieder errichtet. Auch die Grabsteine, die teils vergraben waren, wurden wieder freigelegt. Über die Ortschaft Flecken (Fleky) in der früher auch viele Deutsche wohnten gelangte die Wandergruppe über den Wandergrenzübergang Hofberg wieder auf bayerischen Boden.

In Vorderbuchberg im Gasthaus Breu "Zum Wirt" klang schließlich das Wanderjahr 2014 aus und als schon die Dunkelheit einsetzte wurde mit dem RBO-Bus wieder nach Eschlkam zurückgefahren.