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Vergangene frostige Zeiten auf dem Hohenbogen

Eschlkamer Wanderprogramm auf eiszeitlicher Spurensuche am Hohen Bogen

Eschlkam - 30.03.2016
Das diesjährige Thema des Eschlkamer Wanderprogramms beschäftigt sich mit der Eiszeitlichen Spurensuche im Bayerischen Wald und Böhmerwald. Einen Hauch davon erlebten die 50 Wanderer bei der anspruchsvollen Tour über den Hohen Bogen am Ostermontag. Über den Kamm liegt noch eine geschlossene Schneedecke, die sich sehr hartnäckig gegen den Frühling wehrt und auf der höchsten Stelle des Hohenbogens unterhalb des Schwarzriegels mit seinen 1079 Höhenmetern stehen die Natotürme, die sogenannten Grenzwächter des Kalten Krieges die dafür zuständig waren, dass die Grenze überwacht wurde. Diese frostigen und eisigen Zeiten zwischen Bayern und Böhmen lösten sich dann mit der Grenzöffnung im Jahre 1990 auf.

Der Start zu dieser über fünf stündigen Wandertour erfolgte an der Absetz beim Gasthaus Tanneneck, wo mit dem RBO-Linienbus von Eschlkam aus umweltfreundlich und auch preisgünstig hingefahren wurde. Die Leitung der Wanderung oblag dem Tourismusbeauftragten Josef Altmann, der viele Wanderfreunde aus nah und fern begrüßen konnte. Die weitest angereisten kamen aus Bad Ems, Ingolstadt, Weiden, Vohenstrauß und Neunburg vorm Wald.

Auf dem ersten Teilstück ging es entlang auf einem wunderbaren und weichen Waldboden über den Höhenweg nach Kolmstein, wo der Weg direkt am Kolmsteiner Kircherl vorbeiführte, dass im Jahre 1926 von der Krankenpflegerin Klara Wartner erbaut wurde. Ein Stück weiter wurde dann über die Skipiste abwärts die Ortschaft Höllhöhe erreicht und hier begann dann bei der Sautrift (Name kommt von Weide für Schweine) der Aufstieg zum Hohenbogen. Bis zum Berghaus am Hohen Bogen, wo dann eine Pause eingelegt wurde, mussten hier rund 400 Höhenmeter bezwungen werden und gerade die letzten Meter hinauf durch den weichen Schnee entlang der Skiabfahrt waren sehr schweißtreibend und kosteten einiges an Kraft.

Gestärkt durch die Hüttenbrotzeit wurde dann zu den Nato-Türmen gewandert, die über 35 Jahre als Grenzwächter eingesetzt waren. Josef Altmann stellte diese kompakte Anlage kurz vor, die frühers dazu diente, alle Truppenbewegungen diesseits der Grenze zu erfassen. Zwischenzeitlich sind die Türme auf dem Hohen Bogen zu einem historischen Wahrzeichen geworden. Nach der Stillegung im Jahre 2004 wurde diese Anlage von Privat übernommen und seit Herbst 2014 ist ein Teil des Außenbereichs des ehemaligen Sperrbezirks für die Öffentlichkeit zugänglich. Höhepunkt ist hier die neue Außentreppe, deren 293 Stufen auf die Aussichtsplattform des Hauptturms in 50 Meter Höhe führen.

Über den schneebedeckten Kamm des Hohen Bogens verlief dann die Wanderung zur Forstdiensthütte und weiter abwärts auf dem Wanderweg in Richtung Eschlkam, wo dann die Jakobskirche schon von weitem zu sehen war. In den Niederungen um den Hohen Bogen wurde es dann frühlingshaft und es verschwand dann auch der Schnee, aber die Geschichte über die frostigen Zeiten auf dem Hohen Bogen wird vielen in Erinnerung bleiben.