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Zu den Gletschern der Würmeiszeit

Die eiszeitliche Wanderung führte durch das Arbergebiet


Eschlkam 12.07.2016
Durch die Geschichte der sogenannten Würmeiszeit, der letzten Eiszeit die vor rund 12000 Jahren endete, verlief diese eiszeitliche Wanderung durch das Arbergebiet. Gletscher haben damals die Hochlagen des Bayerischen Waldes und des Arbergebietes überzogen und durch die Verformungen welche die Eismassen verursachten und durch die zurückgebliebenen Moränen, entstanden später auch die Karseen, wie auch der Große und Kleine Arbersee.

Die schlechten Wetteraussichten hielten viele Teilnehmer davon ab, bei dieser Wanderung dabei zu sein. Es trafen sich aber trotzdem rund 20 Wanderer, die Josef Altmann in Lohberghütte begrüßen konnte, darunter auch die Gebietsbetreuerin Anette Lafaire vom Naturpark Oberer Bayerischer Wald. Da anfangs noch viele dunkle Nebelschwaden über dem Reischflecksattel in Richtung Großer Arber lagen, entschied man sich die Wanderroute etwas zu ändern und über die Sollerbachwasserfälle und dem Kleinen Arbersee zum Kleinen Arber hinaufzuwandern. Die Wanderer wurden dabei nicht enttäuscht, die Natur zeigte sich hier von einer sehr angenehmen Seite und besonders die Wasserfälle in Richtung Kleiner Arbersee waren ein sehr beeindruckendes Naturschauspiel.

Zwischendurch erzählte Anette Lafaire von der Winterlinde, dem Baum des Jahres 2016. Die Unterscheidung erkennt man vor allem durch die Blätterunterseite, die Winterlinden haben kleine rote Bärte an den Blattaderverästelungen. Die Winterlinde blüht etwa 2 Wochen später als die Sommerlinde. Auch am Kleinen
Arbersee, ein Relikt aus der Eiszeit, denn die Wandergruppe dann erreichte, war es an diesem Tag sehr ruhig und der Blick hinauf zum Großen Arber war immer wieder durch den Nebel verdeckt.

In Richtung des Kleinen Arbers machte dann Anette Lafaire auf das Auerhahnschutzgebiet mit rund 2800 Hektar Größe aufmerksam. Landkreisübergreifend ist hier eine Verordnung erstellt worden. Das Wegegebot gilt von November bis Ende Juni, damit die Jungenaufzucht nicht gestört wird. Neu in der Verordnung ist auch, dass Hunde ganzjährig anzuleinen sind. Zwischendurch gab es auch noch Orchideen zu sehen, auch die Waldhyazinthe war an einigen Stellen zu sehen.

Auf dem Arber konnte man auch den gelben Enzian bewundern, der gerade in der Blüte stand, während der ungarische Enzian erst später im Jahr blüht. Das Wetter hielt sehr gut aus und nach rund 800 Höhenmetern die von Lohberghütte aus zurückgelegt wurde, hatte man den König des Bayerischen Waldes, den Großen Arber erreicht. Vom Kleinen Seeriegel aus, konnte man einen wunderbaren Blick auf dem Kleinen Arbersee werfen, der gut vorstellbar aus dem Arbergletscher in der Würmeiszeit entstanden ist.

Nach dieser doch anspruchsvollen und schweißtreibenden Wanderung hatten alle Wanderer eine Pause in der Eisensteiner Hütte verdient. Der Abstieg zur Talstation der Arber-Bergbahn, wo dann auf den Linienbus gewartet wurde, war relativ leicht und somit konnte auch das Wanderziel trocken erreicht werden.