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Im Bayerischen Häusl an der böhmischen Grenz

Eschlkam - Freitag, 30.12.2016
Bei einem sonnigen Wintertag und angenehmen Temperaturen machten sich 70 Wanderer unter der Führung des Tourismusbeauftragten Josef Altmann auf dem Weg von Eschlkam aus in Richtung böhmische Grenze zum Bayerischen Häusl einem alten Grenzwirtshaus, dass schon im Jahre 1802 in den Annalen erwähnt worden ist. Die Wanderer, die teils von weitem angereist waren, erlebten dabei eine urige Wirtshausatmosphäre, die vermutlich nirgends woanders entlang der ganzen 356 Kilometer langen bayerisch-böhmischen Grenze zu finden ist. Eine detaillierte Speisekarte gab es für die Wanderer nicht, denn die Pfälzer, Wiener und Sauerkraut das im Angebot war, wurde in einem großen Topf warm gemacht und dazu gab es ein Bauernbrot oder eine Semmel und damit waren alle sehr zufrieden.
 
Die Wirtin Josefa Singer freute sich sehr über die Anwesenheit der Eschlkamer Wanderer und sie sagte wörtlich "so vui seits no net gwen". Schon auf dem Hausschild ist der gemütliche Name "Zum Bayerischen Häusl" zu lesen und jeder Gast ist auch hier immer sehr herzlich willkommen. Es ist auch eine Besonderheit unter den bayerischen Wirtshäusern, denn das Wirtshaus ist immer offen und hat keinen Ruhetag und so kommt es oft auch zu schönen Begegnungen von Leuten, die sich an der böhmischen Grenz zu einer Brotzeit oder einem Bier treffen.

Die Wirtin weiß auch viel zu erzählen, sie war immer schon eine wichtige Informationsquelle und so wusste sie immer was sich an der Grenze abgespielt hat. Deswegen kehrten auch die Zöllner zu Zeiten des Eisernen Vorhangs oft bei ihr ein. "I daad nia woanders higeh" sagt der Wirtin und dieses starke Heimatgefühl kann sie auch in Gedichten und Geschichten ausdrücken. Sie schreibt sofort alles auf, was sie am Wirtshaustisch aufschnappt und so hat sie schon fünf Bücher geschrieben.
 
"Aus der Wirtsstum und drumrum" lautet ihr neuestes Buch aus dem sie den Wanderern einige Zeilen vortrug. Viele der Wanderer nutzen auch gleich die Möglichkeit und erwarben dieses Buch, dass wie warme Semmeln weg ging. Auch die vorangegangen Bücher mit schönen Gedichten und Geschichten hatten eine starke Nachfrage.
 
Die gemütliche Einkehr im Bayerisch Häusl verging sehr schnell und beim Aufbruch bedankte sich der Wanderführer Josef Altmann recht herzlich bei der Josefa für die freundliche Aufnahme. Gerade für die Wanderer wird es im Grenzbereich immer schwieriger tagsüber ein Wirtshaus zu finden, dass auch geöffnet ist. Man wünsche sich so Josef Altmann, dass eine solch urige Wirtshauskultur wie das beim Bayerischen Häusl der Fall ist, noch lange so erhalten bleibt. Auf der "Gred" des Wirtshauses stellten sich dann alle Wanderer noch zu einem Gruppenfoto mit der "Häuslwirtin" Josefa Singer zusammen.