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Das Burgenland Böhmen war das Wanderziel

Die Burgen Riesenberg und Novy Herstejn gehören zu den Sehenswürdigkeiten in Neugedein

Eschlkam
Eine weitere interessante Wanderung im Rahmen des Eschlkamer Wanderprogramms "Burgen und Schlösser im Bayerischen Wald-Böhmerwald" führte ins Nachbarland Böhmen, in die tschechische Partnergemeinde Kdyne/Neugedein. Trotz der hochsommerlichen Temperaturen trafen sich etliche Wanderfreunde und Gäste in Eschlkam, wo sie vom Tourismusbeauftragten Josef Altmann begrüßt wurden. Mit den Autos fuhr man zuerst über die Grenze und startete in Kdyne zur Wanderung. Nach einer kurzen Vorstellung der Stadt durch Josef Altmann, die mit ihren 5000 Einwohner durch die älteste Textilmanufaktur in ganz Böhmen bekannt wurde, ging es hinauf zur Ruine der Burg Riesenberg, einer früheren Grenzfestung die zur Überwachung des alten Handelsweges von Bayern her nach Böhmen gebaut wurde. Gegründet wurde die Burg vom böhmischen Geschlecht Drslavic und zwar auf Anregung des Königs Otakar II. Der Name Riesenberg geht auf das Jahr 1279 zurück. Die Burg ist im Jahre 1448 abgebrannt, wurde aber später wieder zur befestigten Burg im Gebiet von Domazlice ausgebaut. Im 30-jährigen Krieg ist sie um 1640 von der schwedischen Armee teilweise zerstört worden und seitdem dem Verfall preisgegeben. Die Stadt Kdyne und der tschechische Touristenclub bemühen sich ständig durch Baumaßnahmen, dass die Bausubstanz der Burg einigermaßen erhalten bleibt. Einige der Wanderer nutzen auch die Möglichkeit und bestiegen den Turm, wo sie eine grandiose Rundumsicht erleben durften. Jährlich findet im Amphitheater der Burg am letzten Samstag im Juni das bekannte Riesenberger Burggulasch statt, ein Festival der internationalen Volksmusik.

Nach einer Pause verlief die Wanderung weiter durch die kleine verträumte Ortschaft Podzamci zu den Resten der Burggräben von Prekopy, wo auch einst eine Burg gestanden hat. Im Jahre 1270 sind hier die Herren von Riesenberg als Besitzer genannt worden. Zweimal wurde hier durch die Wallgräben gewandert und dann steil hinunter auf den Forstweg, der zur Burgruine Novy Herstejn führte, die sich ganz versteckt in einem Naturschutzgebiet befindet. Über einen Pfad wurden die Gemäuer dieser riesigen Burgruine erreicht, die auf einer Höhenlage von 680 m liegt. Der Bau dieser Burg geht auf die Jahre 1348 zurück. Die Eigentümer der Burg hatten ständig Streitereien mit den bayerischen Fürsten. Diese erreichten ihren Höhepunkt im Jahre 1473. Die Bayern haben damals Johann von Herstejn festgenommen und in Straubing eingesperrt. Nach der Entlassung unternahm Johann von Herstejn weitere Feldzüge ins Bayerische und später wurde dann die Burg zum Teil zerstört und nicht wieder aufgebaut.

Die letzten Kilometer dieser Wanderung nach Kdyne zurück verliefen noch über den Korab, der höchsten Erhebung mit seinen 773 Metern. Der Aussichtsturm lud hier zu einem herrlichen Blick über die bayerisch-böhmische Region ein und bei der Berghütte konnten sich die Wanderer mit einem Getränk erfrischen. Den Wanderern fiel auch gleich der neue Jakobsstein neben der Berghütte auf, der am Freitag, den 21. Juli 2017 im Rahmen der Deutsch-Tschechischen Jakobustage eingeweiht wird.

Autor: Josef Altmann, Eschlkam