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Auf den Spuren von Aschenbrödel

Grenzenlose Entdeckungsreise mit Waldschmidtpreisträger Haymo Richter durch Böhmen

Eschlkam
Waldschmidtpreisträger Haymo Richter aus Bad Kötzting stellte sich auch in diesem Jahr wieder dem Tourismusbüro Eschlkam zur Verfügung und fungierte als hervorragender Reiseleiter bei der grenzenlosen Entdeckunsgreise die ins Aschenbrödelschloss nach Svihov, in den Geburtsort des Hl. Johannes von Nepomuk nach Nepomuk und ins ehemalige Kloster Plasy bei Pilsen führte.

Tourismusbeauftragter Josef Altmann konnte dazu wieder eine große Reisegruppe begrüßen und nach einigen Sätzen über die Marktgemeinde Eschlkam auf der Fahrt zum Grenzübergang Eschlkam/Vseruby übernahm dann Haymo Richter das Reisekommando. Am Neumarker Pass berichtete er, dass diese Gegend auch als Kampfheide bezeichnet wird. Die damalige große Schlacht um das 11. Jahrhundert am Neumarker Pass, wo das böhmische Heer über das bayerische siegte, wird auch in Verbindung mit dem Further Drachenstich gebracht. Die Fahrtroute ging durch die Stadt Neugedein hindurch, die durch die älteste Textilmanufaktur in Böhmen bekannt wurde und jetzt große Fabriken Maschinenteile für deutsche Auto hergestellt werden. In Loucim in der Heimatkirche des Neukirchner Gnadenbildes stieg Bürgermeisterin Jana Dirriglova dazu, die alle Kontakte zu den Besichtigungspunkten an diesem Tag herstellte.

Die erste Station war das Wasserschloss in Svihov, dass mit dem Fernsehfilm "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" bestens bekannt wurde. In exzellenter deutscher Sprache stellte die Schlossführerin Katharina Dirriglova die Anlage und die Räumlichkeiten vor. Der Herrensitz Schwihau am Rande des Pilsner Beckens in der Nähe der Königsstadt Klattau an einer alten Handelsstraße zwischen Bayern und Böhmen wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts als eine Wasserburg am Fluss Uhlava erbaut. Zu Beginn der Neuzeit war sie eine der Stammburgen der Herren von Riesenberg. Heinrich von Riesenberg, Oberstburggraf und Kanzler in Böhmen, ließ diese Burg durch Benedikt Ried zwischen 1480 und 1520 befestigen und zum Mittelpunkt einer ertragreichen Grundherrschaft in Westböhmen in spätgotischem Stil ausbauen. Die Anlage war 150 Jahre als Festung von Bedeutung. Im Jahr 1558 kam sie in den Besitz der Grafen Czernin.

Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges kam die umfangreiche Befestigungsanlage 1655 auf die Liste der Festungen, welche auf Befehl Ferdinands III zerstört werden sollten. Danach wurde die Burg in schlechtem Zustand als Getreidespeicher genutzt. Eine Renovierung nach dem Jahr 1952 hat dazu beigetragen, dem Umfang und die Bedeutung der Anlagen ahnen zu lassen. Den Kern der Burg bilden zwei Wohnflügel. Im Osten befindet sich zwischen Ihnen eine Kapelle, im Westen dominiert ein mächtiger Turm. Schlossführerin Katharina Dirriglova führte auch durch die Innenräume die Exponate zur
Lebensweise im 16. Jahrhundert beherbergen.

Die zweite Station war Nepomuk der Geburtsort des Hl. Johannes von Nepomuk. Zuerst wurde die Jakobskirche besucht, die am Jakobsweg von Prag her die vierte Jakobskirche auf dem Weg nach Eschlkam ist. In der zweiten Kirche von Nepomuk, die Geburtskirche des HL. Johannes von Nepomuk erzählte Haymo Richter über den Lebensweg des Hl. Johannes von Nepomuk, der um das Jahr 1340 geboren wurde. Bezüglich seines Geburtsortes gab es niemals Zweifel, es handelt sich mit Sicherheit um die damalige Marktgemeinde Pomuk, die zum unweit liegenden Zisterzienserkloster gehörte, dessen imposante Ruine unterhalb von Zelena Hora (Grüner Berg) bis heute sichtbar ist. Als Ursache die zum Tod des hl. Johannes von Nepomuk führte wird auch genannt, dass Johannes sich weigerte, dem König das Beichtgeheimnis der Königin zu verraten. Im Jahre 1393 stirbt Johannes von Nepomuk auf der Folterbank, sein Leichnam wird von der Steinbrücke in die Moldau geworfen. Im Jahre 1729 spricht Papst Benedikt XIII Johannes von Nepomuk heilig.

Die letzte Station war das Kloster Plasy bei Pilsen. In einer Führung durch diese mächtige Anlage erfuhren die Teilnehmer viel über das ehemalige Zisterzienserkloster, dass im Jahre 1146 durch Vladslav II als Tochterkloster vom Kloster Langheim in Oberfranken gegründet wurde. Im Jahre 1531 wurde das Kloster nach der Schlacht bei Taus unter dem Feldherrn Andreas Prokop dem Großen von Heeresgruppen der Hussiten niedergebrannt, blieb aber als Kloster bestehen.

Die Klosteranlage wurde öfter aus- und umgebaut. Das Bauwerk war auch von 1826 bis 1945 im Besitz des Fürstenhauses der Metternich, die es zu einer Residenz umgestalten ließ. In der St. Wenzel_Kirche mit dem anschließenden alten Friedhof von Plasy befindet sich die letzte Ruhestätte des Fürsten Klemens Wenzel Lothar von Metternich. In der Zeit des Kommunismus wurde das Gebäude des ehemaligen Klosters für verschiedene Zwecke verwendet und verfiel. Im Jahre 1993 wurde mit der Restaurierung der Gebäude begonnen, das Kloster wurde 1995 zum nationalen Kulturdenkmal erklärt.

Bei der Heimfahrt bedankte sich Josef Altmann bei Haymo Richter für seine ausgezeichnete Reiseleitung und bei Jana Dirriglova, dass sie es immer ausgezeichnet versteht, dass alle Türen zu den Reisezielen geöffnet sind. Alle Reiseteilnehmer spendeten beiden einen großen Applaus.