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Die Entdeckungsreise führte ins Erzgebirge

Bei der Kulturreise unter dem Motto "Unsere Nachbarn kennen lernen" viel Interessantes gesehen und gehört

Eschlkam
Zu den schönsten Mittelgebirgen in Europas zählt das Erzgebirge, dass auch eine natürliche Grenze zwischen Sachsen und Böhmen bildet. Seit der Entdeckung großer Erzvorkommen bürgerte sich im 16. Jahrhundert dann endgültig die Bezeichnung "Erzgebirge" ein. Im tschechischen wird das Erzgebirge als "Kruzne hory" bezeichnet, was soviel wie beschwerliches Gebirge bedeutet. Im Rahmen des grenzüberschreitenden Kulturprogramms "Unsere Nachbarn kennen lernen" organisierte das Tourismusbüro Eschlkam am vergangenen Wochenende eine Reise in diese herrliche Gegend, wo es neben schönen Städten auch eine reichhaltige Kultur zu bewundern gab. Die beiden Reiseleiter Josef Altmann und Rudi Lenk hatten ein interessantes Reiseprogramm zusammengestellt, dass keine Wünsche offen ließ.

Die erste Station dieser Reise war Oberwiesenthal, die höchstgelegene Stadt Deutschlands und den meisten Übernachtungen in dieser Region. Die schöne Stadt am Fuße des Fichtelberges der höchsten Erhebung des Erzgebirges mit seinen 1215 Höhenmetern hat sich als Wintersportort einen großen Namen gemacht. Einen großen Anteil am Bekanntheitsgrad dieses Ortes hatte auch der weltbekannte Skispringer Jens Weißflog, der hier ein Hotel betreibt. Die Reiseteilnehmer erlebten von Oberwiesenthal aus die Eisenbahnromantik mit einer einstündigen Fahrt der Fichtelbergbahn nach Cranzahl. Die Wägen werden gezogen von einer alten Dampflok, die eine Augenweide ist. Die angenehme Zugfahrt verlief durch eine herrliche Landschaft mit wunderbaren Ausblicken.

Die Fichtelbergbahn überwindet auf der 17,35 Kilometer langen Strecke insgesamt 238 Höhenmeter. Im großen IFA-Ferienhotel in Schöneck, dass der Eschlkamer Reisegruppe schon von mehreren Reisen her bekannt ist, wurde übernachtet. Persönlich nahm sich auch der Hoteldirektor Thomas Jahn die Zeit und begrüßte die Gäste aus dem Bayerischen Wald recht herzlich. Zur Eschlkamer Besuchergruppe gesellte sich auch Tino Kunert von der Reiseagentur RTK-Agentur aus Prag, der Kooperationspartner des grenzüberschreitenden Eschlkamer Kulturreiseprogramms ist.

Die Stadt Zwickau, am Rande des Erzgebirges stand am zweiten Tag auf dem Programm. In einer Stadtführung erfuhren die Reiseteilnehmer vieles von dieser interessanten und schönen Stadt, die erstmals im Jahre 1118 erwähnt wurde. Nahezu 800 Jahre lang wurde hier und in der umliegenden Region Steinkohle abgebaut. Die Stadt entwickelte sich dadurch zum Zentrum des Zwickauer Steinkohlereviers. Die Stadt ist Gründungsmitglied der Metropolregion Mitteldeutschland. Die bei Automobilisten beliebte, landschaftlich reizvolle und mit vielen kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten ausgestattete Touristikroute der Sächsisch-Böhmischen Silberstraße verbindet, dem Verlauf des Erzgebirges in östlicher Richtung folgend, die alte Bergstadt Zwickau mit der Landeshauptstadt Dresden. Der Hauptteil dieses Reisetages war auch die Besichtigung des August-Horchmuseums, wo die Reiseteilnehmer alte Oldtimer bestaunen konnten. Zwickau ist die Wiege der sächsischen Automobilindustrie. Die mehr als hundertjährige Tradition in der Automobilherstellung begann Anfang des 20. Jahrhunderts mit der Gründung der Werke von Horch im Jahre 1904 bzw. Audi 1909/1910. die in den 1930er und 1940er Jahren von der Auto Union und während der DDR-Zeit von den Sachsenring-Werken weitergeführt wurde. Nach dem Ende der Teilung Deutschlands gründete die Volkswagen AG im heutigen Zwickauer Stadtteil Mosel eines der größten Unternehmen der neuen Bundesländer, die Volkswagen Sachsen GmbH, die diese Automobilbau-Tradition weiterführt.

Bei der Heimfahrt am dritten Reisetag wurde noch ein Abstecher in das Bergbaumuseum in Oelsnitz im Erzgebirge gemacht. Schon von weitem ist der Förderturm des ehemaligen Steinkohlenwerkes Oelsnitz zu sehen. Bis 1971 wurde über diesen Turm das "Schwarze Gold" des Erzgebirges gefördert. In einem individuellen Museumsrundgang erlebten die Reiseteilnehmer die harte Arbeit der Bergleute. In originalgetreu nachgebauten Strecken und Querschlägen wurden interessante Einblicke in die bergmännische Arbeit unter Tage gegeben. Die Besucher erlebten auch das Herzstück des Museums, eine liegende Zwillingsdampffördermaschine mit 1800 PS. Sie gilt als die größte erhaltene und noch funktionsfähige Dampfmaschine in Sachsen. Einen bleibenden Eindruck erlebte die Eschlkamer Reisegruppe, als diese gewaltige Maschine in Bewegung gesetzt wurde.
Autor: Josef Altmann