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Burgen im Visier der Eschlkamer Herbstwanderwoche

Gute Resonanz und abwechslungsreiche Wanderungen

Eschlkam
Mit dem Resümee der Herbstwanderwoche zeigte sich der Organisator und Tourismusbeauftragte Josef Altmann sehr zufrieden. Obwohl die Witterung etwas
wechselhaft war, nahmen an den drei angesetzten Wanderterminen über 100 Wanderer teil. Auch Stammgäste aus Augsburg, Köln, Lüdenscheid, Ludwigshafen und Weilerswist kamen wieder zur Wanderwoche und verbrachten einige Urlaubstage im  Hohenbogenwinkel. In Bezug zum Wander-Jahresthema "Burgen und Schlösser im Bayerischen Wald und Böhmerwald" standen diesmal drei Burgen im Visier der Eschlkamer Herbstwanderwoche.

Bei der ersten Wanderung war die Burgruine Neunußberg, eine spätmittelalterliche bis frühzeitliche Adelsburg im Blickpunkt. Wanderfreund Jakob Pellkofer übernahm die Leitung dieser Wanderung, die in Blossersberg auf dem rund 16 Kilometer langen Rundweg zur Burgruine Neunußberg startete und immer wieder herrliche Blicke auf die rundum liegenden Bayerwaldberge bot. Auf einer 696 Meter hohen Bergkuppe erhob sich über dem romantischen Regental der Turm der Burgruine. Fast verschlafen wirkt die Anlage mit ihren noch erhaltenen Teilen. Erbaut wurde die Burg im Jahre 1309 von Konrad dem Nußberger. Die Nußberger galten zusammen mit den Degenbergern zu den einflussreichsten Adelsgeschlechtern des Bayerischen Waldes. Als die Wanderer die Burgruine erreichten, wurden sie von einem 360 Grad Rundumblick mit einer herrlichen Fernsicht überrascht. Auf kleinen Steigen führte dann der Weg hinab ins Tal des Schwarzen Regens zum Ausgangspunkt zurück.

Mit den Wanderführern Karl Reitmeier und Josef Altmann ging es bei der zweiten Wanderung über die Grenze in den Böhmischen Wald. Der Andrang zu dieser Wanderung war so groß, dass einige Anmeldungen nicht mehr berücksichtigt werden konnte, da ein Reisebus benötigt wurde, der ausgebucht war. Die Wanderung startete in Pivon (Stockau) auf dem Gelände der früheren Brauerei und vorbei am ehemaligen Augustinerkloster ging es zügig rund zwei Kilometer aufwärts zur Burgruine Stary Herstejn (Alter Hirschenstein), die vermutlich schon im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Der Raubritter Zdenek Dobrohost von Ronsperg war Anfang des 15. Jahrhunderts Burgbesitzer. 1510 wurde die Burg durch das königliche Heer erobert und teilweise zerstört. Zu Zeiten des Kalten Krieges diente ein Turm der Burgruine als Überwachungsstation. Die nebelige Witterung erlaubte von der Burgruine aus nur einen kurzen Blick auf die grenzüberschreitende Landschaft. Auf urwüchsigen Pfaden wurde dann über den Frohnauer Sattel, dem Großfels, Schauerberg, Tirolerfels und Haltrava das Ziel die kleine Ortschaft Capartice erreicht, wo es mit dem Bus wieder in Richtung Eschlkam zurückging.

Die letzte Wanderung in der Wanderwoche wurde in Kooperation mit dem Naturpark Oberer Bayerischer Wald durchgeführt. Von Neukirchen b.Hl.Blut aus startete die Wandergruppe zum Burgstall auf den Hohen Bogen, wo von einer nie vollendeten Burg der Grafen von Bogen berichtet wird. Die Wanderstrecke verlief über den Ostbayerischen Jakobsweg hinauf zum Hohen Bogen. Zwischendurch machte Anette Lafaire, die Gebietsbetreuerin des Naturparks Oberer Bayer. Wald auch auf den Hohenbogenstein aufmerksam, das sogenannte Gabbroamphibolitmassiv, das zu den härtesten Gesteinsarten der Welt gehört. Besonders mit einem starken Wind und etwas Regen hatten die Wanderer zu kämpfen als sie den Burgstall erreichten. Vermutlich sollen hier im 10. oder 11. Jahrhundert Teile einer Burganlage errichtet worden sein. Auf einem Hinweisschild an der Mauer des BR-Sendeanlage kann die Geschichte des geplanten Burgbaus am Hohen Bogen nachgelesen werden. Aufgrund der trüben Witterung hatten die Wanderer vom Gipfelkreuz des Burgstalls nur einen eingeschränkten Blick zurück nach Eschlkam.

Autor: Josef Altmann