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Durch den hohen Böhmerwald

Grenzenlose Entdeckungsreise mit Waldschmidtpreisträger Dr. Hans Aschenbrenner

Eschlkam, den 10.05.2018
Der berühmte Böhmerwaldschriftsteller Adalbert Stifter schrieb schon in seinen Büchern "Sag niemals, dass etwas schöner ist, bevor du nicht den Böhmerwald gesehen hast". Und wie schön dieser Böhmerwald ist, erlebten die Reiseteilnehmer bei der Fahrt durch unendliche Wälder, versteckte und einsame kleine Ortschaften und historische Städte, die diese Region schon seit Jahrhunderten prägen.

Der Tourismusbeauftragte Josef Altmann konnte neben dem Waldschmidtpreisträger Dr. Hans Aschenbrenner, auch den Vizelandrat a.D.und Altbürgermeister von Neukirchen b.Hl.Blut, Egid Hofmann mit seiner Frau sowie etliche Mitreisende begrüßen, die extra aus München, Ingolstadt und Weiden zu dieser Fahrt angereist waren. Er freute sich, dass das Programm der "Grenzenlosen Entdeckungsreisen - unsere Nachbarn kennen lernen" so viele Anhänger gefunden hat, die sich für die Kultur in der Nachbarschaft interessieren.

Mit Busfahrer Alois wurde als erstes über den Grenzübergang Bayerisch-Eisenstein die Ortschaft Dobra Voda (Gutwasser) im Nationalpark Sumava erreicht. Das kleine und unscheinbare Dorf im einsamen Böhmerwald am Guntersteig beherbergt in der Wallfahrtskirche einen wahren Kulturschatz. Dr. Hans Aschenbrenner informierte, dass die Kirche im Jahre 2001 einen einmaligen Altaraufsatz aus echtem Glas erhielt, der von der Glaskünstlerin Vladena Tesarova aus Prag entworfen wurde. Die Ortschaft Dobra Voda, vor 1990 Teil des ausgedehnten militärischen Sperrbezirks entlang der Grenze, erhielt dadurch wieder einen enormen Bekanntheitsgrad.

Fortgesetzt wurde die Fahrt in das nur wenige Kilometer weiter entfernte Kasperske Hory (Bergreichenstein), das im 13. Jahrhundert entstand, als der Goldbergbau in voller Blüte war. Ein Wahrzeichen oberhalb dieser Stadt ist die Burg Kasperk, die im Jahre 1356 durch Kaiser Karl IV zum Schutz des Böhmerwald-Grenzlandes erbaut wurde. Ein Schmuckstück dieser höchstgelegenen gotischen Stadt Böhmens ist auch das Böhmerwaldmuseum, dass im Jahre 1924 gegründet wurde. Der Leiter dieses Museums Dr. Horpeniak führte die deutschen Gäste durch die Räumlichkeiten, zu dem ein naturwissenschaftlicher und ein historischer Bereich, eine Ausstellung von Jugendstilglas, eine Abteilung zum Leben im Böhmerwald und eine Abteilung für die Goldgewinnung und -verarbeitung gehören. Die Reiseteilnehmer zeigten sich sehr beeindruckt von der Ausstattung dieses Museums. Auf der weiteren Fahrstrecke die über Antygl führte, bekamen die Reisenden auch den im Original erhaltenen Hof der Künischen Freibauern zu sehen. Dr. Aschenbrenner wies darauf hin, dass den Dachgiebel des Vordergebäudes deren Wappen mit dem Spruch "Niemals Herr und niemals Knecht, das ist künisch Bauernrecht" schmückt. Im Gebirgskurort Modrava auf rund 1000 Meter Meereshöhe, wo der kürzeste und schönste Fluß des Böhmerwaldes die Widra entspringt wurde die Mittagspause eingelegt. Überrascht waren die Reiseteilnehmer auch von den schönen Ortschaften Kvilda und Horska Kvilda. In der Mitte dieser beiden Ortschaften liegt das Jezerni Slat (Seefilz), wo die Teilnehmer die Möglichkeit hatten dieses Hochmoorgebiet (Größe über 200 Hektar) über einen hölzernen Fußweg zu besichtigen. Der Reiseleiter Dr. Aschenbrenner informierte, dass dieses Hochmoorgebiet eines der kältesten Plätze ist und daher besteht die Vegetationsdecke in diesem Gebiet aus kälteliebenden Pflanzenarten. Im Seefilz kommt auch eine ganze Reihe verschiedener Formen wirbelloser Tiere vor. Von den Wirbeltieren leben hier beispielsweise die Kreuzotter und das Birkhuhn. Auch die Rankl-Sepp-Statue in Horska Kvilda bekamen die Böhmerwaldreisenden zu sehen.

Der Rankl Sepp mit bürgerlichem Namen Josef Klostermann war mit über zwei Metern der größte Mann im Böhmerwald. Die Rückfahrt nach Eschlkam erfolgte durch das Land der künischen Freibauern über Seewiesen und Hammern zum Grenzübergang Rittsteig/St. Katharina, wo Vizelandrat a.D. und Altbürgermeister von Neukirchen b.Hl.Blut, Egid Hofmann noch interessant über den Bau der Straße von Rittsteig nach Neuern informierte, die mit großartiger Unterstützung des damaligen Landrates von Klattau, Ivan Becvar im Rahmen der Grenzöffnung des Grenzüberganges Rittsteig/St. Katharina im Jahre 1993 realisiert werden konnte.

Josef Altmann