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Über die Gipfel des Bayerischen Waldes und Böhmerwaldes

Eschlkamer Frühjahrswanderwoche diesseits und jenseits der Grenze

Eschlkam, 28.05. - 01.06.2018
Das diesjährige Eschlkamer Wanderprogramm verläuft „Über die Gipfel des Bayerischen Waldes und des Böhmerwaldes“. Rechnet man alle Gipfel über 1000 Meter zusammen, die es im Bayerischen Wald/Böhmerwald gibt, käme man auf eine stattliche Anzahl von über 130 Bergen. Eine kleine Auswahl davon bot die Eschlkamer Frühjahrwanderwoche mit drei Touren.

Schon bei der ersten Wanderung, die zum Großen Riedelstein, dem „Waldschmidt-Gipfel“ des Kaitersberges verlief, konnte Josef Altmann eine gemischte Wandergruppe aus Einheimischen und Gästen aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz begrüßen. Vom Eck aus erfolgte der Start hinauf zum Großen Riedelstein, einem langgezogenen Bergkamm im Arberland Bayerischer Wald. Mit seinen 1132 Metern ist er der höchsten Punkt des Kaitersbergs. Seinen felsigen Gipfel schmückt ein steinerner Turm, ein Denkmal zu Ehren des Dichters Maximilian Schmidt, genannt Waldschmidt, der 1832 in Eschlkam geboren wurde und 1919 in München verstarb. Josef Altmann verwies auf einige Stationen des Eschlkamer Ehrenbürgers, der 1890 den Bayerischen Fremdenverkehrsverband gegründet und 1895 den ersten Trachten und Schützenfestzug beim Münchner Oktoberfest organisiert hat. 1909 hat die Waldvereinssektion Arnbruck das Denkmal am Großen Riedelstein errichtet. Der weitere Wanderweg führte zu den Rauchröhren. Diese zwei großen Felsblöcke eignen sich auch für geübte Kletterer. Einen herrlichen Ausblick konnte die Wandergruppe vom Steinbühler Gesenke aus in das Zellertal genießen; bei der anschließenden Einkehr in der Kötztinger Hütte konnten sich alle Wanderer stärken.

Nach einem Tag Pause stand die Wanderung „Über‘n Teufelssee zum Spitzberg“ auf dem Programm. Die Anfahrt erfolgte mit dem RBO-Linienbus nach Zelzna Ruda, wo der Start zur Wanderung erfolgte. Die Bürgermeisterin von Loucim, Jana Dirriglova, schloss sich hier der Eschlkamer Wandergruppe an und wurde von Josef Altmann begrüßt. Nach rund einer Stunde erreichte die Gruppe den Teufelssee, der bis zum Fall des Eisernen Vorhangs der Öffentlichkeit wegen seiner Grenznähe nicht zugänglich war. Der geheimnisvolle See, um den sich viele Sagen und Geschichten ranken, liegt auf einer Höhe von 1030 Metern und gehört zu den insgesamt acht Gletscherseen des Bayerischen Waldes und des Böhmerwaldes. Von hier aus erfolgte der Aufstieg zum Spicak (Spitzberggipfel), der auf einer Höhe von 1202 Metern liegt. Dort hatten die Wanderer einen herrlichen Ausblick auf das Panzergebirge, den Trinkwasserspeicher in Nyrsko und auf den Osser. Der Spicak gehört zu den bekannten Skigebieten im Böhmerwald. 2007 wurde dort ein Bikepark eröffnet. Für eine Überraschung sorgte Josef Altmann, als er der Gästewanderin Barbara Kallenbach aus Niedersachsen, die schon seit 20 Jahren zu den Eschlkamer Wanderungen kommt, eine Urkunde mit einem Gipfelschnaps überreichte. Über die Skihänge des Spicaks ging es dann abwärts nach Zelezna Ruda, wo mit dem Linienbus wieder nach Eschlkam zurückgefahren wurde.

Die Abschlusswanderung in der Frühjahrswanderwoche führte auf dem Hanasteig zum höchsten Gipfel des Böhmischen Waldes, dem Cerchov. Die Wetteraussichten für diese Wanderung waren alles andere als gut, dennoch fanden sich rund 30 Wanderer am Parkplatz bei der Hochstraße in Schafberg ein. Josef Altmann konnte hier besonders Karl Reitmeier begrüßen, der sich bereit erklärt hatte, die Wanderführung zu übernehmen. Der Cerchov ist immer das Ziel, so lautet auch der Titel des Buchs von Karl Reitmeier, das die 14 schönsten Wanderwege zur mit 1042 Metern höchsten Erhebung des Böhmischen Waldes beinhaltet. Zwischen 1945 und 1990 waren der Cerchov und das angrenzende Gebiet aufgrund der politischen Verhältnisse nicht zugänglich. Auf dem Weg zum Gipfel (der Aufstieg erfolgte über Fichtenbach) benötigte man anfangs noch den Schirm, doch das Wetter wurde von Minute zu Minute besser. Der sogenannte Hanasteig, über den die Wanderung dann abwärts führte, ist ein über 100 Jahre alter Touristenweg, der über die Ostflanke zum Cerchov führt. Bevor der Rückweg hinunter ins Tal zum Parkplatz angetreten wurde, konnten sich die Teilnehmer noch im Turmbistro stärken. Eine Aussicht vom Turm war leider nicht möglich, da immer wieder dicke Nebelschwaden über das Areal des Cerchov zogen. Abschließend bedankte sich Josef Altmann bei Karl Reitmeier und auch bei allen Wanderteilnehmern, die in der Frühjahrswanderwoche eine kleine Auswahl von schönen Berggipfeln im Bayerischen Wald und Böhmerwald erlebt haben.

Josef Altmann