SERVICE-TELEFON: +49 (0) 9971 78-431

Eine Entdeckungsreise entlang der Goldenen Straße

Mit Waldschmidtpreisträger Haymo Richter ging es nach Bärnau und Tachov

Eschlkam, 08.07.2018
Nach Bärnau in die nördliche Oberpfalz sowie einem Abstecher nach Tachov, in eine der ältesten Städte des Pilsner Bezirks entlang der Goldenen Straße wurde eine grenzenlose Entdeckungsreise vom Tourismusbüro Eschlkam organisiert, um wieder einiges Interessantes von unseren Nachbarn kennen zu lernen. Als Reiseleiter stellte sich der Waldschmidtpreisträger Haymo Richter zur Verfügung, der sein Wissen als glänzender Reiseführer einmal mehr unter Beweis stellte.

Mit Busfahrer Radek wurde als erstes der Bayerisch-Böhmische Geschichtspark in Bärnau angesteuert. Beim Rundgang wurde ein frühmittelalterliches slawisches Dorf durchgestreift und auch die imposante Turmhügelburg bestiegen. Der Geschichtspark ist mit rund 30 rekonstruierten Gebäuden aus dem Mittelalter das größte Museum seiner Art im deutschsprachigen Raum. In drei Siedlungsgruppen sind z. B. ein slawisches Langhaus, eine Turmhügelburg mit dazugehörigen Wohn- und Nebengebäuden sowie eine große Herberge aus dem 9. – 13. Jahrhundert n. Chr. zu besichtigen. Damit zeigt der Geschichtspark in einzigartiger Weise die historische Entwicklung einer Region, die vom Zusammenwachsen der bayerischen Bevölkerung mit den slawischen Siedlern geprägt ist. Die Reiseteilnehmer zeigten sich sehr beeindruckt von diesem archäologischen Freilandmuseum.

Anschließend wurde auf einer sehr geschichtsträchtigen Straße "der Goldenen Straße", die Mitte des 14. Jahrhunderts von Kaiser Karl IV zur Handelsverbindung zwischen Nürnberg und Prag erhoben wurde, ins böhmische Tachov gefahren. Haymo Richter berichtete während der Fahrt, dass diese Straße damals schon Wohlstand und Reichtum brachte. In Tachov wurde die größte tschechische Reitschule besichtigt. Sie ist nach der Spanischen Reitschule in Wien die zweitgrößte in Mitteleuropa. Sie wurde vom Inhaber der Tachauer Herrschaft und dem bedeutendsten Vertreter des Adelsgeschlechts Windischgrätzer - dem Feldmarschal Alfred I in den Jahren 1848 und 1861 ausgebaut. Nach dem 2. Weltkrieg verlor diese Reitschule ihre ursprüngliche Verwendung und verfiel immer mehr. Im Jahre 2000 begann die aufwändige Rekonstruktion und wird laufend fortgesetzt. Sehr angetan waren die Reiseteilnehmer vom Tachauer Schloß, wo noch eine kleine Führung stattfand. Die letzten Eigentümer des Schlosses waren die Familien Windischgrätz (1784 bis 1936).

Bei der Heimfahrt wurde noch ein kurzer Stopp in Bor (Haid) gemacht. Haymo Richter stellte hier einen Kontakt zum dortigen Pfarrer her, der die prächtige St. Nikolaus- Kirche in einer kurzen Führung vorstellte, die erstmals 1282 urkundlich erwähnt wurde. In den Jahren 1739–1750 wurde sie neu errichtet und im Barockstil erbaut. Besonders beeindruckend ist der prächtig Hochaltar vom Bildhauer Johann Christoph Artschlag aus Neustadt. Nach einem interessanten Reisetag wurde wieder Eschlkam erreicht, wo sich Josef Altmann bei allen Teilnehmern insbesondere bei Haymo Richter für seine fesselnde Reiseführung und bei Busfahrer Radek für die sichere Busfahrt bedankte.

Josef Altmann, Eschlkam