SERVICE-TELEFON: +49 (0) 9971 78-431

Auf den böhmischen Silberberg

Kleine Ortschaft im Böhmerwald war früher ein Bergbauzentrum

Eschlkam, 19.07.2018
Der Orlovika Hora auch böhmischer Silberberg bezeichnet, ragt über der Ortschaft Orlovice im Böhmerwald, die bereits im Jahre 1710 an der Stelle einer alten Bergarbeiterkolonie gegründet wurde. Bereits im Jahre 1680 waren Bergarbeiter aus dem Erzgebirge hierher gekommen, nachdem die Herren von Lamingen die Eisenerzförderung am Orlovicka Hora bereits 1652 begonnen hatten. Das Erz wurde zu den Eisenwerken in Pec pod Cerchovem transportiert. Das Gebiet des 719 m hohen Orlovicka Hora ist von der tschechischen Naturschutzbehörde mittlerweile als Naturschutzgebiet ausgewiesen und teils auch nicht mehr zugänglich.

Das Tourismusbüro Eschlkam hatte zu dieser Wanderung im Rahmen des diesjährigen Wanderthemas "Gipfelwanderungen im Bayerischen Wald-Böhmerwald" eingeladen. In Hirschau im Böhmerwald bei der schönen Kirche des Guten Hirten trafen sich die rund 35 Wanderer, darunter auch Feriengäste sowie tschechische Wanderfreunde aus Brinirov und wurden vom Tourismusbeauftragten Josef Altmann begrüßt.

Die Wanderroute führte über Chalupy (Friedrichsthal) wo Josef Altmann an den Schriftsteller, Journalisten und Politiker Josef Rank erinnerte, der in diesem Ort 1816 geboren wurde und 1848 als zweitjüngstes zum Mitglied des Frankfurter Parlaments gewählt wurde. Sogar in der Donaumetropole Wien hatte er verschiedene Funktionen, wo er 1896 starb. Die Stadt hat in bis heute nicht vergessen. Im Stadtteil Ottokring im Wiener Westen ist die "Rankgasse" nach dem Dichter aus dem Böhmerwald benannt. Etwas im Schatten verlief der weitere Wanderweg auf gut ausgebauten Forstwegen bis nach Orlovice. Kurz vor der Ortschaft wurde noch auf das Bild des Hl. Josef hingewiesen, dass an einem Baum vor 25 Jahren von der Familie Benesch aus Brinirov angebracht wurde. In der Mitte der kleinen Ortschaft am Dorfanger, wo sich auch eine Sitzgelegenheit bot, wurde die Brotzeit ausgepackt. Auf den Wandertafeln war sogar schon das neue orange Goldsteigzeichen zu sehen, dass die tschechische Goldsteigroute markiert. Unweit von diesem Rastplatz entfernt, war auch das Ferienlager zu sehen, wo tschechische Kinder ihre Ferien verbringen können. Nach einer ausgiebigen Rast erfolgte der Weitermarsch in Richtung Na Stefli. Besonders beeindruckt waren die Wanderer hier von diesem Wanderweg, der vorbei an einem Teich und einer schön angelegten Wohnsiedlung bis ins Zentrum des kleinen versteckten Ortes führte.

Im Dorfwirtshaus stärkten sich die Wanderer mit einem Getränk. Nachdem sich unweit von der Ortschaft Stefli die Chambquelle befindet, wurde auf dem Rückweg noch ein kleiner Abstecher gemacht. Der Weg dorthin ergab wünderschöne Ausblicke zum Aussichtsturm Markita oberhalb Dlazov, zur Marienkirche nach Loucim, auf den Korab, den Riesenberg und zur Partnerstadt Kdyne (Neugedein). Josef Altmann informierte über die Quelle des Chambs, die im Bereich der Europäischen Hauptwasserscheide Donau-Moldau liegt. Der Chamb ist mit seinen 51 Kilometern bis zur Kreissstadt Cham, der größte Nebenfluss des Regens und gab auch verschiedenen Orten seinen Namen, wie Eschlkam, Cham, Chammünster, Chamerau und Chameregg.

Josef Altmann, Eschlkam