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Über die vier Tausender am Hohenbogen

Gipfelwanderung bot viel Abwechslung mit Geschichte und Natur

 

Eschlkam, 25.07.2018
Zu den markantesten Bergmassiven des Bayerischen Waldes zählt der Hohe Bogen, der über das ganze Jahr hinweg viele Gäste anzieht. Das Sport-und Freizeitzentrum bietet sehr viel Abwechslung, im Winter kommen die Skifahrer voll auf ihre Kosten und über das ganze Jahr hinweg sind viele Wanderer unterwegs, die ein ausgezeichnetes Wanderwegenetz vorfinden. Eine Wandertour die zu den schönsten im Bayerischen Wald zählt, ist die Viertausendertour über die Hohenbogengipfeln Ahornriegel (1050m), Schwarzriegel (1079m), Eckstein (1073m) und Bärenriegel (1017m), die im Rahmen des Eschlkamer Wanderprogramms stattfand. Als Kooperationspartner dieser Wanderung war der Naturpark Oberer Bayerischer Wald mit der Gebietsbetreuerin Anette Lafaire beteiligt.

An der Talstation der Hohenbogenbahn erfolgte der Start zu dieser rund vierstündigen Wanderung. Die Wanderführer Josef Altmann und Anette Lafaire wählten die Wanderstrecke über die Sautrifft. Der Weg war gut begehbar und der Wald erwies sich einmal mehr als guter Schattenspender, nachdem hohe Temperaturen vorausgesagt waren. Der Anstieg war nicht zu lange, aber dafür etwas schweißtreibend. Die Gebietsbetreuerin Anette Lafaire machte auf dem Weg auf die Gesteinsart des Hohenbogens den sogenannten Gabbro-Amphibolitmassiv aufmerksam, der zu den ältesten Gesteinsarten der Erde gehört. Er ist ausgesprochen hart und wurde daher in der Jungsteinzeit als Pflugschar benutzt. Noch bis weit ins 20.Jahrhundert wurde das Fundament vieler Bauernhöfe im Hohenbogenwinkel aus dem dunklen Hohenbogen-Gestein gebaut. Bei der Berghütte Schönblick angekommen, konnten die Wanderer schon den ersten wunderbaren Ausblick genießen, der den Wallfahrtsort Neukirchen b.Hl.Blut am Fuße des Hohenbogens zeigte. Der Blick reichte weit ins Böhmische hinein, wo die Orte aufgrund der klaren Sicht sehr gut erkennbar waren. Nur wenige hundert Meter weiter wurde der erste Tausendergipfel der Ahornriegel erreicht, der ebenso einen herrlichen Ausblick bot. Nur ein kurzer Weg war es bis zu den Nato-Türmen am Schwarzriegel dem zweiten Tausendergipfel, die als Grenzwächter des Kalten Krieges bezeichnet werden.

Josef Altmann stellte kurz diese Anlage vor, die mit dem Bau des Fernmeldeturmes am 08. Juni 1964 begonnen hatte. Am 03. Juli 1967 wurde der Horch- und Beobachtungsdienst im Fernmeldeturm offiziell aufgenommen. Tag und Nacht lauschten die Erfasser im Äther und suchten nach militärischen Sprechverkehren und elektromagnetischen Ausstrahlungen jenseits der Grenze zum Ostblock. Im Jahre 2004 wurde die Anlage stillgelegt. Vorbei am Eckstein dem dritten Tausendergipfel führte der Wanderweg zum Bärenriegel dem letzten Tausendergipfel. Einige der Wanderer bestiegen diesen Gipfel, der fast zugewachsen ist. Eine Rast hatten sich die Wanderer anschließend in der Forstdiensthütte verdient und nach dieser Stärkung erfolgte das letzte Teilstück der Wanderung auf dem Ostbayerischen Jakobsweg vorbei am Jakobsstein zur Talstation der Hohenbogenbahn zurück. Auf dem Weg zeigte Anette Lafaire den Wanderer noch den Alpenmilchtattich, eine Pflanzenart innerhalb der Korbblütler, der in den Hochlagen zwischen 1000 und 2000 Metern verbreitet ist.

Josef Altmann, Eschlkam