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Unterwegs zwischen Bayern und Böhmen

Osterwanderung „Verschwundene Mühlen im Böhmerwald“ mit Rekordbeteiligung

Eschlkam/Vseruby, 22.04.2019

„Wer hätte sich vor 30 Jahren vorstellen können, dass wir einmal entlang der Grenze gehen und ungehindert von einem Land ins andere wechseln können. Solche und ähnliche Bemerkungen hörte man immer wieder unter den fast 120 Teilnehmern, die am Ostermontag die Wanderung mit dem Tagesthema „Verschwundene Mühlen im Böhmerwald“ mitmachten. Zudem waren Sonnenschein und blauer Himmel beständige Begleiter, so dass dieser Tag zu einer ebenso schönen wie nachdenklich stimmenden Reise in die Vergangenheit des bayerisch-böhmischen Grenzlandes wurde.

Der Tourismusbeauftragte der Marktgemeinde Eschlkam, Josef Altmann, hatte diese Veranstaltung wieder bestens vorbereitet und dafür mit Polizeihauptkommissar Gerhard Lamecker von der Bundespolizei in Waldmünchen einen überaus kompetenten Wanderführer gewonnen. Und dass es mit 117 Teilnehmern, die von Bad Abbach bis Ruhmannsfelden und von
Wiesenfelden bis Bayerisch Eisenstein kamen, auch noch einen Rekordbesuch gab, freute die Veranstalter besonders.

Treffpunkt war der Grenzübergang Eschlkam/Všeruby mit den ehemaligen Zollgebäuden und der historischen Grenzmarkierung, denn der Grenzstein trägt die Jahreszahl 1766, als Kaiserin Maria Theresia die Grenze zwischen dem habsburgischen Böhmen und Bayern neu vermessen ließ.

Von dort führte Gerhard Lamecker die große Wandererschar entlang des ehemaligen Kolonnenweges ins böhmische Grenzgebiet. Dort galt es verschiedene Mühlen zu erkunden, die bis Ende des Zweiten Weltkrieges entlang des Chamb in Betrieb gewesen waren, ehe sie in den 1950er Jahren von den kommunistischen Machthabern der damaligen Tschechoslowakei abgerissen wurden. Heute kann man noch Ruinen oder sonstige stumme Zeitzeugen der einzelnen Sägeoder Mahlmühlen, meist überwuchert von Gestrüpp, im Gelände erkennen.

Autor: Franz Hackl