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Auf den Spuren Napoleons in Südmähren

Das Schlachtfeld in Austerlitz und der südmährische Jakobsweg waren Höhepunkte der Kulturreise

Eschlkam, 10.05.2019
„Unsere Nachbarn kennen lernen“ so lautete wieder das Motto einer grenzenlosen Entdeckungsreise, die vom Tourismusbüro der Marktgemeinde Eschlkam organisiert wurde. Die Reise führte nach Südmähren in Tschechien, die nicht nur durch die Weinkultur bekannt ist, sondern auch durch Kaiser Napoleon, der hier in die europäische Geschichte eingegangen ist. Vor über 200 Jahren fand in dieser Region auf dem Pratzeberg bei Brünn in Austerlitz die Dreikaiserschlacht statt, eine der bekanntesten Schlachten der Napoleonischen Kriege.

Die Reiseleiter Josef Altmann und Rudi Lenk hatten ein interessantes Programm zusammengestellt, dass keine Wünsche offen ließ. Der volle Reisebus gesteuert von Busfahrer Werner mit Einheimischen und Gästen aus Altötting, Augsburg und Oberschleißheim, startete von Eschlkam aus in Richtung Süden durch Österreich, wo im Benediktinerstift Göttweig am östlichen Rand des weltberühmten Donautales der Wachau ein Zwischenstopp eingelegt wurde. Seit 2001 gehört diese Anlage zum Weltkulturerbe und ist Anziehungspunkt für Gäste aus aller
Welt und ein spirituelles Zentrum in Niederösterreich, getragen von einer Gemeinschaft von rund 45 Mönchen. Aufgrund seiner großartigen Berglage wird dieses Kloster auch als das
„Österreichische Montecassino“ bezeichnet, dass im Jahre 1083 gegründet wurde.

In rund zwei Autostunden von Göttweig entfernt, wurde am Nachmittag die Stadt Mikulov (deutsch Nikolsburg) in Südmähren erreicht, wo im Vier-Sterne Hotel Galant das Quartier
bezogen wurde. In einem abendlichen Spaziergang durch diese Stadt, die rund 7500 Einwohner zählt, hatten die Reiseteilnehmer gleich die Möglichkeit diese Stadt die unmittelbar zur Grenze nach Niederösterreich liegt, kennen zu lernen, Nikolsburg wurde wahrscheinlich im 11. Jahrhundert zur Zeit der böhmischen Mark der Babenberger deutschsprachig besiedelt. Die bis 1945 dort gesprochene bairischösterreichische Mundart weist darauf hin, dass die Siedler aus dem österreichischen oder süddeutschen Raum stammten.

Die Schlacht bei Austerlitz – Besichtigung des Friedensdenkmals
Ein Höhepunkt dieser Reise wurde für die Teilnehmer am zweiten Tag die Besichtigung der Gedenkstätte auf dem Pratzeberg unweit der Gemeinde Austerlitz-Slavkov bei Brünn. Hier fand am 2. Dezember 1805 die berühmte Schlacht bei Austerlitz, die sogenannte Dreikaiserschlacht statt. Die Reiseteilnehmer mit dem örtlichen Reiseführer Robert erhielten hier in einem Rundgang einen beeindruckenden und ergreifenden Einblick über diese Geschehnisse. In der Schlacht besiegte Napoleon die Allianz der österreichischen und russischen Truppen. Auf dem Schlachtfeld blieben über 30 000 gefallene oder verletzte Österreicher und Russen, 1 500 tote und 7 000 verletzte Franzosen. Am 6. Dezember 1805 wurde im Schloss Austerlitz der Friedensvertrag unterzeichnet. Bei der Besichtigung der Gedenkstätte bei Austerltz- Slavkov kann man Orte entdecken, wo im Jahre 1805 die europäische Geschichte geschrieben wurde. In den nächsten Jahren nach der Schlacht wurden auf den wichtigen Orten der Schlacht viele Gedenkstätten errichtet, so auch das Friedensdenkmal, wo die entscheidende Phase der Schlacht stattfand, dass in den Jahren 1910-1912 zur Erinnerung an alle Opfer der Schlacht als erstes Friedensdenkmal in Europa erbaut wurde. Eröffnet konnte das im Jugendstil gebaute Denkmal Grabhügel des Friedens – Mohyla míru wegen dem Ersten Weltkrieg erst im Jahre 1923. Es handelt sich um ein 26 m hohes quadratisches Gebäude mit 4 Frauenstatuen, die Frankreich, Österreich, Russland und Mähren symbolisieren. In dem Gebäude ist eine kleine Kapelle, an dem Denkmal steht auch ein Museum mit zwei Multimedia – Expositionen, die alle Reiseteilnehmer besichtigen konnten. Dieses Kriegsmemento wurde zum Symbol des Schlachtfeldes.

Auf dem südmährischen Jakobsweg zum Heiligen Berg
Am dritten Reisetag galt es die Sehenswürdigkeiten um Mikulov zu entdecken. Hierzu zählte der Heilige Berg, der zu den markantesten Naturwahrzeichen gehört. Wegen des reichen Vorkommens geschützter und seltener Pflanzen und Tierarten wurde das Gebiet im Jahre 1946 zum Naturreservat erklärt. Bei dieser Wanderung wurde der Regenschirm benötigt. Der Gipfel des Heiligen Berges ist nur zu Fuß über einen Kreuzweg erreichbar, der in Tschechien zu den ältesten seiner Art zählt. Zur Kreuzweganlage gehören insgesamt 17 gemauerte Objekte, davon 14 Kreuzwegkapellen, die St. Sebastiankapelle, der Glockenturm und die Heilig-Grab-Kapelle. Der auf den Heiligen Berg führende Kreuzweg wurde 2010 in das Jakobswegnetz eingebunden, der bis nach Krems an der Donau verläuft. Rund 200.000 Wanderer und Pilger gehen jedes Jahr auf dem Heiligen Berg, wo man einen fantastischen
Blick auf die Stadt Mikulov hat. Auch das gigantische Schloss in Mikulov in einer herausragenden Lage wurde besichtigt, dessen Geschichte bis ins 13. Jahrhundert zurückgeht.

Abschluss der Reise mit Weinabend – Heimfahrt über Archäopark und Mammutmuseum Pavlov
Um die Weinkultur Südmährens besser kennen zu lernen, gab es am Vorabend der Heimreise in einem urigen Weinkeller unter dem Geißberg in Mikulov einen zünftigen Weinabend, bei dem die besten südmährischen Weine getestet wurden. Bei der Heimfahrt wurde noch der archäologische Park in Pavlov besichtigt. In diesem Museum wurde den Eschlkamer Reisefreunden noch das Leben vor über 30000 Jahren vermittelt. Um die Kultur der sogenannten Mammutjäger zu veranschaulichen, werden hier moderne audiovisuelle Technik wie Filme und Animationen sowie Museumsinstallationen archäologischer Funde genutzt. Die anschließende Rückfahrt nach Eschlkam erfolgte über Brünn, Prag und Pilsen. Der Dank der Reiseleiter Josef Altmann und Rudi Lenk galt dem Busfahrer Werner sowie allen Reisefreunden, die mit großer Begeisterung bei dieser Kulturreise dabei waren.