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Auftaktwanderung des Sumava-Wanderbusses

Der Sumava-Wanderbus war voll ausgebucht

Erste Wanderfahrt von Bayern nach Böhmen mit 60 Wanderern

Eschlkam, 15.05.2019
Der Sumava-Wanderbus verkehrt ab 15. Mai bis zum 31. Oktober wieder auf der Strecke zwischen Böhmen und Bayern von Hamry nach Drachselsried. Schon bei der ersten Fahrt hatte diese grenzüberschreitende Buslinie mit 60 Wanderern einen großartigen Einstand. Seit der Eröffnung dieser Buslinie im Jahre 2008 bewirbt das Eschlkamer Wanderprogramm mit einer Auftakt- und Abschlussveranstaltung diesen Wanderbus. Die Wanderfreunde kamen diesesmal wieder aus allen Regionen des Bayerischen Waldes. Sogar aus der Gemeinde Aufhausen im Landkreis Regensburg kam der erste Bürgermeister Hans Jurgovsky nach Eschlkam und nahm an dieser Veranstaltung teil, über die er in der BayernTourNatur des Bayerischen Umweltministeriums erfahren hatte. Weitere Gäste kamen extra aus Seefeld am Ammersee und aus Augsburg nach Eschlkam. Auch das Thema der Wanderung "In Hadruwa bei der Frau Wirtin, do kauf ma uns a Maß Bier" weckte großes Interesse und erinnerte an die früheren Zeiten der Schwirzer, Schmuggler und Pascher im Böhmerwald.

Das ÖPNV-Liniennetz des Landkreises Cham hat wieder ausgezeichnet funktioniert. Die ersten Wanderfreunde stiegen schon in Furth im Wald in den Linienbus 590 ein, der in Richtung Arber fuhr. Weitere kamen in Eschlkam dazu und am Tanneneck wurde in den Sumava-Wanderbus umgestiegen, der von Drachselsried über Arnbruck und Lam her mit Wanderfreunden kam. Auch in Neurittsteig stieg noch eine Gruppe dazu. In Uhliste erfolgte der Start der Wanderung, die vom Tourismusbeauftragten Josef Altmann geleitet wurde und der dazu auch den ÖPNV-Sachbearbeiter des Landkreises Cham, Thomas Ederer und seinen Vorgänger Reinhold Meier begrüßen konnte. Altmann hob die langjährige ausgezeichnete Zusammenarbeit mit dem ÖPNV-Sachgebiet des Landkreises Cham hervor. Da er selbst ein großer Fan des Landkreis-ÖPNV ist, werden seit Jahren viele Wanderfahrten mit den Linienbussen durchgeführt.

Das Dorf Uhliste (Kohlheim) zwischen St. Katharina und Nyrsk (Neuern) so Josef Altmann, wurde im 15. Jahrhundert von Holzhauern und Köhlern gegründet. Später bewohnten es überwiegend Bergleute und Glasmacher. Auf der Anhöhe oberhalb der Ortschaft wurde im 15. Jahrhundert die Kirche des Hl.Leonhard gegründet, die nach der Grenzöffnung 1994 wieder eingeweiht wurde. Schon frühers führte ein Landessteig, der sogenannte Deutsche Steig durch diese Gegend von Bayern nach Böhmen. Nach rund einer halben Stunde Fußmarsch wurde Chudenin erreicht. Diese Ortschaft an der Verbindungsstraße von Nyrsko nach Vseruby wurde vermutlich um 1550 gegründet und mit Choden aus Pocinovice besiedelt. Das schöne Rathaus und Feuerwehrhaus sticht besonders in dieser kleinen Ortschaft heraus, die mit den weiteren Ortsteilen rund 600 Einwohner hat. Eine schmale Straße verbindet Chudenin mit Hadruwa wo die Wanderer bald ankamen. Aufgrund der kühlen Temperaturen wurde am Dorfplatz nur eine kleine Brotzeitpause eingelegt. Das Wirtshaus von der Wirtin in Hadruwa gibt es nicht mehr aber dafür eine Linde mit einem Stammumfang von über fünf Meter, die seit 1978 ein Naturdenkmal ist. Auf einer kleinen Verbindung und über einen Wiesenweg
gelangten die Wanderer über die Brücke der Chodska Uhlava, der Chodenangel. Dieser kleine Fluß entspringt am Taubenbrunnen oberhalb Neurittsteig und legt rund 18 Kilometer zurück, bis er dann in der Nähe von Uborsko in die Uhlava mündet. Das Schloß Bystrice, die frühere Sommerresidenz der Fürsten von Hohenzollern lag ebenso auf der Wanderstrecke und entlang der Uhlava wurde dann die Brillenstadt Nyrsko(Neuern) erreicht. Im 12. Jahrhundert entstand Nyrsko als Grenzansiedlung an der Landstraße die nach Bayern führte. In die Entwicklung der Stadt griffen auch die Hussitenkriege ein. Die Optikfabrik Okula gegründet um Jahre 1895, zählt zu den größten Arbeitgebern in dieser 5000 Einwohner großen Stadt.

Bevor mit dem Sumava-Wanderbus wieder pünktlich über die Grenze nach Bayern zurückgefahren wurde, war im Restaurant am Campinglatz noch eine Einkehr organisiert, wo auch das Schwirzerlied "Mir san de Schwirzer vom Landl" angestimmt wurde.