SERVICE-TELEFON: +49 (0) 9971 78-431

Vom Totenschädel zum Cerchov und Gläsernen Steig

Die Eschlkamer Frühjahrswanderwoche bot wieder erlebnisreiche Touren im Bayerischen Wald und Böhmerwald

Eschlkam, 27. bis 31.05.2019
In den Genuss von drei erlebnisreichen Wandertouren im Bayerischen Wald und Böhmerwald kamen zahlreiche Wanderfreunde, die an der Eschlkamer Frühjahrswanderwoche im Rahmen des Jubiläumsprogramms "25 Jahre Eschlkamer Wanderprogramm" teilgenommen haben. Eine Abwechslung bot dabei auch die Witterung während dieser Wanderwoche, die von trocken bis nass alles zu bieten hatte.

Durch den Totenschädel zu den Falkensteiner Schachten
Eine große Wandergruppe traf sich am Wanderparkplatz in Scheuereck zur ersten Wanderung, wo sie von Josef Altmann und Martin Daiminger vom Tourismusbüro Eschlkam begrüßt wurden. In wenigen Wanderminuten wurde die Waldweide "Totenschädel" erreicht, der einzigste Schachten zwischen Falkenstein und Rachel, der mit seiner Höhenlage von 800 m ü. NN in Tallage erhalten blieb. Auf dem Totenschädel wurde früher auch Korn angebaut. Vor dem zweiten Weltkrieg diente die Fläche auch als Pflanzgarten. Nach dem Krieg wurde dies eingestellt, da nur noch 40 Prozent der Pflanzen vom Forstamt gestellt werden durften. Der Name "Totenschädel" geht möglicherweise auf einen derartigen Fund zurück. Auf dem Wanderweg "Rothirsch" gelangte die Wandergruppe schließlich zum Schachtenhaus, das auf einer Höhe von 1150 m ü. NN liegt und umgeben ist von einer großen Wiese. Das Böhmerwaldhaus wurde 1840 errichtet und ist dem Typ nach ein Böhmerwaldhaus mit einem überspringenden Dach. In den Nachkriegsjahren war das Schachtenhaus auch eine Anlaufstelle für heimatvertriebene und flüchtende Sudetendeutsche. Nach nur rund einer halben Stunde weiter wurde der Jährlingschachten erreicht, der auch 1150 m ü. NN liegt und eine Osthanglage hat. Auf den Schachten wurden die Jungtiere, die Jährlinge getrieben. Daher stammt auch der Name des Schachtens. Der Rückweg erfolgte über den Gunthersteig nach Scheuereck, der an den Rodungsmönch St. Gunther erinnert, der um das Jahr 955 als Sohn eines Hochadeligen in Thüringen geboren wurde.

Schweigen ist Gold - der vergrabene Klosterschatz am Cerchov
Einer Sage nach sollen drei Mönche vom Kloster Heiligenblut einen Klosterschatz im Cerchov-Gebiet vergraben haben. Die Suche gestaltete sich aber sehr schwierig, da in Babylon beim Start der Wanderung ein Dauerregen einsetzte, der den Wanderern bis zum Cerchov-Gipfel gehörig zusetzte. Alle Wanderer waren aber bestens ausgerüstet sowie gut drauf und erfuhren von Karl Reitmeier und Josef Altmann einiges über Land und Leute. Auf diesem Wanderweg ist besonders auch die schöne Ortschaft Pec (Hochofen) hervorzuheben, die am Fuße des Cerchovs liegt und als Holzfällerort bekannt geworden ist , wo seit Jahren auch jährlich ein Holzfällerfest stattfindet. Ein Holzfällermuseum befindet sich im Gemeindeamt. Als berühmte Persönlichkeit dieses Ortes ging der Maler Jaroslav Spillar hervor. Nach einer Brotzeitpause im Turmbistro am Cerchov wurde über das ehemalige Glashüttendorf Fichtenbach der Rückweg nach Furth im Wald angetreten.

In das Hochtal des Regenflusses am Gläsernen Steig
Zum Abschluß der Wanderwoche stand noch die Wanderung "In das Hochtal des Regenflusses am Gläsernen Steig" von Lohberg nach Bayerisch-Eisenstein im Programm. Der Gläserne Steig ist ein Weg entlang der jahrhundertelangen Glastradition, die man auf insgesamt 99 Kilometern in sechs Tagesetappen von Arrach bis nach Grafenau erleben kann. In Lohberg erfolgte der Start auf einer idyllischen Strecke entlang des Weißen Regens mit einem Aufstieg zu den Wasserfällen und weiter zum malerischen Kleinen Arbersee, der einst zu den Glashüttenstandorten gehörte. Unterstützung in der Wanderführung bekam Josef Altmann von seinem Wanderfreund Alois Wendl, der in dieser Region alle Wegeverbindungen bestens kennt. Den höchsten Punkt der Wanderung erreichten die Wanderer auf dem Brennes mit seinen rund 1100 m ü.NN. Durch dichte Wälder ging es dann noch rund sechs Kilometer abwärts nach Bayerisch-Eisenstein, wo das Ziel der Wanderung erreicht wurde. Hier war noch Zeit zu einer Cafepause, bevor es dann mit dem Linienbus wieder nach Eschlkam zurückging.