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Hüttenromantik in der Turnerhütte an der wilden Widra

55 Teilnehmer erlebten eine Natur wie aus dem Bilderbuch

Eschlkam, 21.06.2019
Das Jubiläumsprogramm „25 Jahre Eschlkamer Wanderprogramm“ bietet in diesem Jahr eine große Auswahl der schönsten Wanderungen aus den vergangenen Jahren. Ein besonderes Schmankerl wurde den Teilnehmern mit der Wanderung durch das wildromantische Widratal geboten. Die begeisterten Wanderer sahen im Nationalpark Sumava eine Natur wie aus dem Bilderbuch, die es in dieser Ausprägung weit und breit nicht gibt.

Josef Altmann und Martin Daiminger vom Tourismusbüro Eschlkam konnten einen voll besetzten Bus mit Wanderern aus allen Regionen begrüßen, darunter auch Feriengäste aus Köln und Bad Ems. Ein Auto fuhr noch hinter dem Bus nach. Bei der Fahrt erfuhren die Wanderfreunde von Josef Altmann etliches über den Bayerischen Wald und Böhmerwald. Interessant wurde es, als der Bus nach Zelezna Ruda in die Region des Nationalparks Sumava einbog, die früher noch zum großen Militärraum Dobra Voda gehörte. Die Orte Prasily (Stubenbach) und Srni (Rehberg) die in der Zeit des Eisernen Vorhangs fast 50 Jahre verschwunden waren, sind seit der Grenzöffnung wieder zu attraktiven Touristenorten geworden, so Altmann.

Nach über eineinhalb Stunden Busfahrt wurde Antygl erreicht, das ehemals ein Gehöft der Künischen Freibauern war und am Fluss Widra liegt. Entlang des Hammerbaches, wo früher auch Gold gewaschen wurde, führte ein wunderbarer Wanderweg hinauf nach Horska Kvilda (Innergefild). Das Rauschen des goldbraunen Baches, an dessen Ufern auch viele farbenprächtige Pflanzen und Blumen blühen, brachte die Wanderer immer wieder ins Staunen. Nach rund einer Stunde wurde die frühere Goldwäschersiedlung Horska Kvilda erreicht, die auf einer Höhenlage von 1070 m ü. NN. liegt. Wegen der hohen Lage dieses Ortes gibt es hier nur Wiesen und Weideland zu sehen. Die herrlichen Böhmerwalhäuser und das Hotel Rankl sowie ein Informationszentrum des Nationalparks Sumava prägen dieses Bergdorf. Gegenüber vom Hotel Rankl steht die 2,13 Meter hohe Holzstatue des „Rankl Sepp“ eines Böhmerwaldriesen, der hier gelebt hat. Auch der berühmte Böhmerwaldschriftsteller Karel Klostermann beschrieb diese Gegend in seinen Büchern.

Herrliche Natureindrücke begleiteten die Wanderer auch im nächsten Teilstück dieser Wanderung mit besonderen Ausblicken zum Polednik (Mittagsberg) und Rachel. Bei der ehemaligen Militärstation Zhuri sind noch die Ruinen aus der Vergangenheit zu sehen. Ein naturbelassener Weg teils durch Blumenwiesen führte abwärts zur Turnerhütte (Turnerova Chata), die romantisch in der Widra liegt. Für eine Brotzeitpause war hier genügend Zeit eingeplant.

Die letzten Wanderkilometer von der Turnerhütte nach Antygl brachten die Wanderer ins Schwärmen. Hier entfaltet sich die Widra voll in ihrer Fantasie, die im nahegelegenen Modrava durch den Zusammenfluss des Lusenbaches und des Modravabaches mit den Bächen Roklansky und Filipohufsky auf einer Seehöhe von 977 Meter entsteht. Der Fluss ist nach dem tschechischen Wort für Fischotter (vydra) benannt, was sehr passend ist, zumal diese Tiere nur in klarem Wasser leben. Bei viel Wasser ist die Strecke eine große Stromschnelle, die viele bizarre Gebilde birgt, wie zum Beispiel die in Granitblöcken ausgewaschenen „Riesentöpfe“. Immer wieder blieben die Wanderfreunde auf diesem Streckenabschnitt stehen und hielten dieses Naturwunder im Foto fest, bevor man dann von Antygl aus mit vielen Erlebnissen wieder die Heimreise nach Eschlkam antrat.