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Top Trail of Germany – der Goldsteig von Herzogau nach Furth im Wald

Eschlkam, 18.07.2019
Im Rahmen des Eschlkamer Wanderprogramms fand eine rund 17 Kilometer lange Wanderung auf dem „Top Trail of Germany - dem Goldsteig von Herzogau nach Furth im Wald“ statt.  Über 30 Teilnehmer hatten sich dazu am Bahnhof in Furth im Wald eingefunden, von wo dann mit dem RBO-Linienbus nach Herzogau gefahren wurde. Dort stießen weitere Teilnehmer zu der Gruppe. Bei der Tour wurde der Leiter der Touristinformation Eschlkam, Josef Altmann, neben Wanderführer Karl Reitmeier auch noch Franz Seilbeck vom Naturpark Oberer Bayerischer Wald begleitet. Letztgenannter wartete mit interessanten Ausführungen zur Baum- und Pflanzenwelt entlang der Strecke auf.

Nach der Ankunft in Herzogau hieß Josef Altmann die Wandergruppe herzlich willkommen, wobei sein besonderer Gruß Karl Reitmeier und Franz Seilbeck galt. Beim Fortbildungsinstitut - Zentrale Diensthundeschule der Bayerischen Polizei erzählte Reitmeier, dass Herzogau 1270 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Heute habe der Luftkurot rund 200 Einwohner, in der Blütezeit der Glasgewinnung habe Herzogau rund 700 Bewohner gezählt. Verwiesen wurde auch auf die Geschichte des ehemaligen Grenzlandhotels. Nicht unerwähnt ließ Reitmeier, dass Herzogau bis zur Gebietsreform 1972 eine Landgemeinde war, zu welcher auch noch Voithenberg, Voithenberghütte, Althütte, Unterhütte, Pucher und Gibacht gehörten. Voithenberg und Voithenberghütte kamen dann nach Furth im Wald, während Herzogau Waldmünchen angegliedert wurde. Kurz verwies Reitmeier auf die Geschichte der Freiherren Voith von Voithenberg und erwähnte, dass nun in dem Museum in Herzogau Führungen angeboten werden. Vorbei an der Waldvereinshütte (eine Selbstversorgerhütte, die sich das ganze Jahr über eines guten Zuspruchs erfreut) war das erste Ziel der Klammerfels. Dort wurde bereits 1950 ein Gipfelkreuz errichtet, das im Jahre 1990 durch die Bayerische Waldvereins-Sektion Waldmünchen erneuert wurde. Einige bestiegen dann den unweit entfernten Aussichtsturm, von dem sich eine herrliche Rundsicht bot.

Die Wanderung führte von dort durch wildromantische Felsformationen, bei denen schon Trittfestigkeit unter Beweis gestellt werden musste. Vorbei an einer Miniaturausgabe des Leuchtturms der Menschlichkeit (niemand weiß, wer diesen schönen Steinturm in Trockenbauweise errichtet hat) wurde schließlich Althütte erreicht. Dort informierte Reitmeier über die Vorzüge des neuen Aktivzentrums, das am 12. Juli eingeweiht wurde. Natürlich wurde spontan dem Naturpark-Infopunkt im Aktivzentrum ein Besuch abgestattet. Von dort war es dann nicht mehr weit zum Berghof Gibacht, wo sich alle bei Glaskünstler und Gibacht-Wirt Ralph Wenzel beim Mittagessen stärken konnten.

Gut gestärkt führte danach die Wanderung zunächst in nördlicher Richtung zu einem an einem Felsen angebrachten Schild, das hier auf die Grenze zwischen den Bayerischen Staatsforsten sowie den Wäldern der Voithenberg‘schen Gutsverwaltung verweist. Gleich dahinter wurde der Pfennig-Felsen erreicht, wo an einem Felsen ein kleines bewegliches Türchen angebracht ist. Dort informierte Reitmeier, dass die Wanderer hier Münzen einlegen, damit sie immer wieder gesund an diesen Ort zurückkehren. Nach dem Pfennigfelsen ging es auf einem alten Schmugglersteig zum geschichtsträchtigen Drei-Wappen-Felsen mit den Wappen des Churfürstentums Bayern (CB), des Königreiches Böhmen (KB) und des Herzogtums Pfalz (HP). Nächste Attraktion war der Kreuzfelsen mit 938 Metern die höchste Erhebung des Gibacht-Bergzuges mit dem neuen Gipfelkreuz. Bestaunt wurden dort auch die Gedenktafeln für den ehemaligen Herzogauer Pfarrer Hermann Penzkofer und den Malermeister Heinz Heigl. Nächste Station war der Tannenriegel mit dem im Jahre 2007 errichteten 3,5 Meter hohen „Leuchtturm der Menschlichkeit“ und von dort führte der Weg zum Reiseck mit dem im Jahre 2005 aufgestellten Glaskreuz. Von dort bot sich ein wunderbares Panorama nach Furth im Wald und den Hohenbogenwinkel sowie die Bayerwaldberge Arber, Osser und Hohenbogen. Reitmeier machte darauf aufmerksam, dass sowohl das Glaskreuz als auch der „Leuchtturm der Menschlichkeit“ nach einer Idee von Ralph Wenzel entstanden sind. Er erzählte von einigen Begebenheiten bei den Arbeiten an diesen touristischen Attraktionen. Vom Glaskreuz aus führte der Weg dann über den Felsensteig hinunter zur Roberthütte auf dem Gaisriegel, wo sich noch einmal ein wunderbarer Ausblick bot. Von dort ging es dann auf der Voithenberger Allee vorbei am Golfplatz hinunter nach Furth Wald.

Autor: Karl Reitmeier