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Durch die Wildnis im Nationalpark Bayerischer Wald

Von Bayerisch-Eisenstein durch den Urwald zum Wildniscamp am Fuße des Falkensteins

Eschlkam, 02.08.2019
Die schönsten Wanderungen aus 25 Jahre Eschlkamer Wanderprogramm werden in diesem Jahr nochmals präsentiert. Ein Klassiker war dabei auch die Wanderung "Durch den Urwald zum Wildniscamp am Falkenstein" in der vergangenen Woche. Wieder kam eine große Wandergruppe mit Einheimischen und Feriengästen sowie Gästen aus Tschechien zusammen, die sich diese Erlebnistour nicht entgehen ließen. Der umweltfreundliche Charakter der Wanderung wurde auch herausgestellt, da mit dem RBO-Linienbus von Eschlkam nach Bayerisch-Eisenstein und zurück gefahren wurde. Auch die Waldbahn wurde in Anspruch genommen.

Grenzbahnhof Bayerisch-Eisenstein war Start der Wanderung
Am historischen Bahnhof in Bayerisch-Eisenstein, durch den die bayerisch-böhmische Grenze verläuft, begann diese Wanderung die von Josef Altmann und Martin Daiminger geführt wurde. Im Jahre 1991 wurde im Beisein vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl, die grenzüberschreitende Bahnstrecke nach Tschechien wieder freigegeben und seitdem rollen die Züge hinüber und herüber, so Josef Altmann. Das war einmalig in ganz Europa, dass bis 1990 der Eiserne Vorhang durch diesen Grenzbahnhof ging. Nach wenigen Metern Wanderweg verwies gleich ein Schild auf den Trauerwald, den die Wanderer auch kurz besichtigten.

Motto "Natur sein - Natur sein lassen"
Die Wegestrecke auf der Trasse des Goldsteiges, wo auch das Motto des Nationalparks "Natur sein-Natur sein lassen", durch die abgestorbenen und liegengebliebenen Bäume immer wieder sichtbar waren, führte schließlich zum Schwellhäusl, das als Ausflugsziel bestens bekannt ist, und wo dort bereits im 18. Jahrhundert eine Triftschwelle gebaut wurde, um aus dem Innern der Waldungen den Rohstoff Holz herauszuholen. Nur eine Viertelstunde entfernt, erreichte die Wandergruppe dann das Urwaldgebiet Watzlik-Hain, das nach dem bekannten bayerisch-böhmischen Schriftsteller Hans Watzlik benannt wurde. Hier, in diesem 38 Hektar großen Waldgebiet, befinden sich die größten und dicksten Bäume des Bayerischen Waldes, die einen Durchmesser von über zwei Metern haben und eine Höhe von über 50 Meter erreichen. Im Zwieslerwaldhaus, der Ortschaft am Fuße des Falkensteins, wurde dann eine Brotzeitpause eingelegt. In diesem Ort befindet sich auch das älteste Wirtshaus des Bayerischen Waldes, dass bereits im Jahre 1832 eine Konzession erhalten hat, um Bier auszuschenken.

Am Böhmweg zum Wildniscamp
Auf dem Böhmweg, einem alten Handelsweg von Bayern nach Böhmen wurden die letzten fünf Kilometer der Wanderung zurückgelegt, die durch das Wildniscamp am Fuße des Falkensteins führten. Dieses Camp ist eine Bildungseinrichtung der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald, zu der die Themenhütten Waldzeit, Wasserhütte, Lichtstern, Baumhaus, Erdhöhle und Wiesenbrett gehören. Es gibt auch spezielle Länderhütten wie zum Beispiel Bayern und Böhmen, Sibirien und USA. Das Wildniscamp wird besonders von Jugendgruppen,
Familien, Vereinen und Betrieben in Anspruch genommen.

Haus zur Wildnis war Ziel
Die Wanderung endete schließlich im "Haus zur Wildnis" des Nationalparks Bayerischer Wald. Auf knapp 3000 Quadratmetern haben sich hier die Wanderer noch akustisch und optisch über die Vielfalt der Natur und Tierwelt informieren können, ehe es dann an der Waldbahnhaltestelle Ludwigsthal wieder in Richtung Heimat ging.