SERVICE-TELEFON: +49 (0) 9971 78-431

Über den Rauchröhrensteig zur Kötztinger Hütte

Eschlkam, 08.08.2019
Am vergangenen Donnerstag stand die Wanderung zum Naturdenkmal „Rauchröhren“ auf dem Eschlkamer Wanderprogramm. Um 10 Uhr trafen sich die knapp 40 Wanderer auf dem Parkplatz am Eck ein, wo sie von Martin Daiminger vom Tourismusbüro begrüßt wurden, der zusammen mit dem Wanderfreund Alois Wendl die Wanderung führte. Die Gruppe wurde zudem von Naturpark-Ranger Franz Seilbeck begleitet.

Bei bestem Wanderwetter folgte die Wandergruppe dem Weg nach Eschlsaign, bevor es dann auf dem Rauchröhrensteig stetig bergauf ging. Im Schatten einer großen Douglasie wurde eine kurze Verschnaufpause eingelegt. Diese nutzte Franz Seilbeck, um diese Baumart vorzustellen. Ursprünglich findet man die schnellwachsende Douglasie auf dem nordamerikanischen Kontinent. Einer Legende nach sicherte sich die Douglasie ihren Fortbestand, indem sie die Mäuse, die die Samen in den Zapfen zur Leibspeise hatten, mit einer List einfing – deswegen auch das charakteristische Erscheinungsbild der Zapfen mit den „Mäuseschwänzen“.

Knapp unter den Rauchröhren lenkte Franz Seilbeck bei einer kurzen Rast die Aufmerksamkeit der Wanderer auf die auffällig grüngelbe Schwefelflechte am Felsen – eine Symbiose zwischen Algen und Pilzen, die ohne einander nicht leben könnten. Bei den Rauchröhren angekommen informierte Martin Daiminger die Teilnehmer über die Namensentstehung der beiden markanten Felsen: die Bewohner der Region versteckten sich dort während des Dreißigjährigen Krieges und nutzten den Felsspalt als Feuerstelle. Die Rauchröhren haben auch heute noch einen hohen Stellwert: die Steilwände sind bei Kletterern sehr beliebt. Diese Möglichkeit besteht aber nicht das gesamte Jahr, um dem Wanderfalken bei der Brut nicht zu
stören.

Fast schon alpinen Charakter hatte der weitere Weg über das Steinbühler Gesenke hin zur Kötztinger Hütte. Immer wieder hielt die Gruppe kurz inne, um die herrliche Aussicht von Arnbruck über Wettzell bis Bad Kötzting zu genießen. Bei der verdienten Einkehr auf der Terrasse der Kötztinger Hütte stärkte sich die Wandergruppe für den Rückweg.

Nach der Einkehr folgte man dem Qualitätswanderweg Goldsteig. Vorbei an den Rauchröhren erreichte die Wandergruppe den höchsten Punkt der Wanderung, den Großen Riedelstein. Auf diesem wurde im Jahr 1909 das Waldschmidt-Denkmal zu Ehren des Schriftstellers Maximilian Schmidt genannt Waldschmidt errichtet. Hier trug Martin Daiminger eines seiner Gedichte „Der schöne Wald“ vor, und im Anschluss stimmte die Wandergruppe das von Waldschmidt bekannt gemachte „Böhmerwaldlied“ an.

Das letzte Teilstück führte dann zum Ausgangspunkt hinab. Hier bedankte sich Martin Daiminger bei Alois Wendl für die Unterstützung und bei Franz Seilbeck für seine interessanten
Ausführungen.