SERVICE-TELEFON: +49 (0) 9971 78-431

Grenzenloser ÖPNV-Tag war wieder ein Erfolg

Cham/Železná Ruda, 28.08.2019
Der Landkreis Cham verfügt über ein gut funktionierendes ÖPNV-System, das auch grenzüberschreitend viele interessante Möglichkeiten für Reisen und Wanderungen mit dem Linienbus und der Bahn zu günstigen Preisen bietet. Dies wurde beim „2. Grenzenlosen ÖPNV-Tag“ am vergangenen Sonntag deutlich, der mit über 100 Teilnehmern aus dem gesamten Landkreis Cham eine überaus erfreuliche Resonanz fand. Angeboten wurden in diesem Jahr gleich drei Varianten. Die erste Variante beinhaltete eine circa 15 Kilometer lange Wanderung mit Josef Altmann von Železná Ruda/Böhmisch Eisenstein nach Zelená Lhota/Grün und Variante zwei bescherte eine Besichtigung der Ausstellung „Leben im Böhmerwald“ im Infozentrum Železná Ruda und von dort eine drei Kilometer lange Wanderung zum Bahnhof Špičák mit Karl Reitmeier. Das dritte Angebot unter der Führung von Thomas Ederer vom Sachgebiet ÖPNV beim Landratsamt Cham (ihm oblag auch die Gesamtleitung des ÖPNV-Tages) beinhaltete einen Aufenthalt in Železná Ruda mit der Besichtigung des interessanten Motorrad-Museums und ebenfalls der sehenswerten Ausstellung „Leben im Böhmerwald“. Alle drei Gruppen fanden sich dann abschließend im Hotel Zach in Zelená Lhota ein, wo die Teilnehmer an dieser Veranstaltung von Landrat Franz Löffler zu einem Imbiss und Getränken eingeladen waren.

Die Teilnehmer des ausgiebigen Wanderprogramms waren rund zu zwei Stunden früher als die Kulturreisenden mit dem Linienbus 590 in Furth im Wald mit Zusteigemöglichkeiten in Eschlkam, Stachesried, Warzenried, Neukirchen b. Hl. Blut, Tanneneck und Lam aufgebrochen, um schließlich Železná Ruda zu erreichen. Bevor die Wandergruppe mit insgesamt 57 Teilnehmern unter der Leitung von Josef Altmann, dem Chef der Touristinformation Eschlkam zur Wanderung startete, wurde zuerst mit der historischen Einser-Sesselbahn von der Talstation am Pancíř zum Gipfel des Panzer gefahren. Die Seilbahn wurde im Jahre 1970 gebaut und hat eine Länge von über 2700 Metern. Schon während dieser angenehmen Fahrt konnten die Teilnehmer einen wunderbaren Blick auf das gegenüberliegende Bergpanorama des Špičák-Areals genießen.

Auch die anschließende Wanderung bei herrlichem Sommerwetter bot ausgezeichnete Ausblicke auf die Hochebenen des Böhmerwaldes und man konnte sogar von weitem die Reaktoren des Kernkraftwerkes Temelin erkennen. Auf dem Gipfel des Můstek, der mit seinen 1234 Metern die höchste Erhebung entlang dieser Kammwanderung ist, wurde eine Brotzeitpause eingelegt. Eine Infotafel erinnert hier noch, dass schon vor fast 100 Jahren auf diesem Gipfel eine Berghütte gebaut wurde, die aber dann im Jahre 1995 abgebrannt ist. Der Gipfel des Ossers war von hier aus zum Greifen nahe und auch der malerische Trinkwasserspeicher im Tal der Úhlava bei Nýrsko/Neurn bot ein wunderschönes Bild. Die letzten Kilometer dieser gut begehbaren Wanderstrecke führten zum Prenetgipfel, bevor es dann abwärts nach Zelená Lhota ging.

Erst etwas später (um 10 Uhr) war das Tagesprogramm für Kulturreisende gestartet, wobei auch hier der Einstieg in den Linienbus Linie 590 gemäß Fahrplan wie bei der Wandergruppe erfolgte, die pünktlich in Železná Ruda eintraf. Dort wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe konnte unter der Leitung von Thomas Ederer einen gut zweistündigen Aufenthalt in Železná Ruda genießen, wobei die Möglichkeit zum Besuch des Motor-Museums und der Ausstellung „Leben im Böhmerwald“ im Infozentrum bestand. Einige besichtigten auch die barocke Pfarrkirche mit ihrer zwölfseitigen Zwiebelkuppel oder legten eine Kaffeepause ein.

Die zweite Variante des Programms für die Kulturreisenden beinhaltete eine kostenlose Besichtigung der Ausstellung „Leben im Böhmerwald“ im Infozentrum, von der alle sehr beindruckt waren. Bemängelt wurde lediglich, dass trotz EU-Förderung und Grenznähe die Beschriftung nur auf Tschechisch erfolgt ist. Nach der Besichtigung begab sich diese Gruppe auf Schusters Rappen circa drei Kilometer von Železna Rudá mit Karl Reitmeier zur Bahnhaltestelle Spičak, wobei ständig ein herrlicher Panorama-Blick zum Spičak geboten war. Rechtzeitig an der Bahnhaltestelle angekommen, wurde noch die Möglichkeit genutzt, in der Bahnhofsgasstätte böhmisches Bier oder andere Getränke zu kosten, um danach den Zug nach Zelená Lhota zu besteigen, in dem bereits die Gruppe von Thomas Ederer aus Železna Rudá kommend saß. Ein Erlebnis war die Fahrt durch den 1747 Meter langen Spitzberg-Tunnel, der bis 2007 der längste Eisenbahn-Tunnel Tschechiens war, bis der Březenský-Tunnel (1758 Meter) gebaut wurde. Von den Waggons aus bot sich wiederholt ein wunderbarer Ausblick, den alle genossen.

In Zelená Lhota angekommen wurde sogleich das schöne Hotel Zach angesteuert, wo die meisten Teilnehmer einen Platz auf der Terrasse einnehmen konnten, von dem sich ein wunderbarer Blick auf den Trinkwasserspeicher von Nýrsko bot. Nur wenige Minuten später traf auch die Wandergruppe im Hotel ein. Dort war alles bestens vorbereitet und das freundliche Personal bemühte sich sehr, damit alle Durstenden schnell mit Getränken versorgt waren. Ferner wartete dort auf die Teilnehmer ein Imbiss mit böhmischen Spezialitäten, wobei auch Kolatschen nicht fehlen durften. Die Getränke und den Imbiss hatte Landrat Franz Löffler übernommen.

Die Heimfahrt wurde dann wieder mit dem Linienbus angetreten und alle waren des Lobes voll über einen erlebniseichen Tag, der durch Bus und Bahn und das Engagement der ÖPNV-Abteilung des Landratsamtes Cham ermöglicht wurde.