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Unterwegs auf Wallfahrer- und Pilgerwegen in Böhmen

Von Dobrá Voda über den Jakobsweg nach Loucim

Eschlkam - 11.07.2014
Seit nunmehr 20 Jahren werden in den Bayerisch-Böhmischen Wochen der Partnergemeinden Eschlkam, Všeruby und Kdyné vielfältige grenzüberschreitende Kultur- und Freizeitbegegnungen angeboten. In dieses Programm fügt sich ausgezeichnet auch das Eschlkamer Wanderprogramm ein, dass nun schon seit der Grenzöffnung im Jahre 1990 durchgeführt wird und bisher einige tausend Teilnehmer fasziniert hat, daran teilzunehmen. Auch bei der Wanderung auf Wallfahrer - und Pilgerwegen zur Kirche Mariä Geburt in Loučim konnte der Tourismusbeauftragte Josef Altmann wieder eine große Wandergruppe mit 40 Teilnehmern begrüßen, darunter Gäste aus Schwerte und auch die Loučimer Bürgermeisterin Jana Dirriglova, die selbst einige Wanderfreunde aus ihrer Heimat mitbrachte.

Der Start zu dieser Wanderung war die Ortschaft Pocinovice, die auch zu den priviligierten Chodendörfern gehört und bereits im Jahre 1325 erwähnt wurde. Im Dorf an dessen Dorfplatz sich die schöne St. Anna-Kirche befindet, wurde auf dem Weg aufwärts entlang eines schönen Kreuzweges zu einer reizenden Waldecke gegangen, wo der Wallfahrtsort Dobrá Voda (Gutwasser) liegt, mit einer in den Jahren 1872 erbauten Kapelle und einer Quelle, dessen kristallreines Wasser man heilsame Wirkung nachsagt. Nach einer kurzen Pause verlief ein schöner Waldweg zum sogenannten Kreuzberg, einem Hügel wo ein Kreuz steht. Ohne große Höhenmeter gings dann weiter durch den Margarethenberg zum Wallfahrtskirchlein Svatá Markéta, dass im Jahre 1887 erbaut wurde und wo im letzten Jahr ein Aussichtsturm aufgestellt wurde, der über 25 Meter hoch ist und 94 Treppen bezwungen werden müssen, ehe man einen herrlichen Rundumblick ins Böhmische und über die bayerische Grenze genießen kann. Nahezu einladend nahmen fast alle Wanderer dieses Angebot an und bestiegen diesen herrlichen Aussichtsturm.

Von Svatá Markéta aus wurde dann nach rund zwei Kilometer der Jakobsweg erreicht, der von Prag her über Příbram, Nepomuk und Klatovy zum Grenzübergang Eschlkam/Všeruby verläuft und dann auf den Ostbayerischen Jakobsweg überleitet. Auf dieser Trasse blieb man einige Kilometer und bog dann auf den Jüdischen Friedhof ab, der rund 1,5 Kilometer außerhalb der Ortschaft Loučim liegt. Die Bürgermeisterin Jan Dirriglova informierte die Wanderer, dass es diesen Friedhof seit 1841 gibt und die letzte Bestattung im Jahre 1938 war. In der Nähe dieses Friedhofs verläuft auch ein Lehrpfad, den die Gemeinde Loučim vor ein paar Jahren aufgestellt hat.

Das Ziel der Wanderung die Wallfahrtskirche Mariä Geburt wurde bald erreicht und der Mesner Josef Deina wartete schon auf die Wandergäste. Besonders beeindruckend ist in dieser Kirche die zu den ältesten Gotteshäusern in der Region um Domažlice und Klatovy gehört, die sogenannte schwarze Madonna, die eine Kopie der bekannten Madonna vom Wallfahrtsort Neukirchen b.Hl.Blut darstellt. Die Gemeinde Loučim so die Bürgermeisterin Jana Dirriglova, ist stolz auf diese Kirche, in der auch jeden Sonntag eine Messe gefeiert wird.

Einen großartigen und ergreifenden Abschluss fand diese erlebnisreiche Wanderung mit dem gemeinsam gesungenen Lied "Segne du Maria", dass von der Wanderteilnehmerin und Kirchenmusikerin Marianne aus Schwerte (ihre Wurzeln liegen in Eschlkam) wunderschön auf der Orgel begleitet wurde.

Weitere Informationen zum Pilgern und Wallfahren in die Welt finden Sie auf den Internetseiten des Bistums Regensburg