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Gipfelblicke vom Korab am böhmischen Jakobsweg

Schöne Wegestrecke mit wunderbaren Ausblicken

Eschlkam, 09.08.2018
Die südliche Variante des böhmischen Jabobsweges verläuft von der Weltstadt Prag auch durch die Gemeinden Loucim und die Stadt Kdyne. In diesem Teilstück organisierten das Tourismusbüro Eschlkam und die Kath. Erwachsenenbildung im Landkreis Cham eine Pilgerwanderung. Nachdem sich die Wandergruppe in Eschlkam traf wurde als erstes zum Bahnhof nach Kdyne gefahren. Mit dem Zug fuhren anschließend die Wanderer nach Loucim, wo sie von der Bürgermeisterin Jana Dirriglova in der Kirche empfangen wurden.

Die Gemeinde Loucim ist sehr stolz auf diese Kirche der Jungfrau Maria Geburt, so die Bürgermeisterin. Die Entstehung der Kirche war vermutlich im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts. In der Kirche ist auch die Kopie der Schwarzen Loucimer Madonna zu sehen. Nach der gängigen Legendenfassung rettete um 1420 eine fromme Bauersfrau das jetzige Neukirchener Gnadenbild vor den Hussiten vom böhmischen Loucim nach Neukirchen b. Hl. Blut. Ein Hussit entdeckt diese Marienfigur, will sie zerstören und wirft sie in den nahegelegenen Brunnen. Die Figur kehrt jedoch wieder an ihren Platz zurück. So entstand die Wallfahrt von Neukirchen b.Hl.Blut. Die Pfarrgemeinde Neukirchen b.Hl.Blut pilgert seit etlichen Jahren alle zwei Jahren nach Loucim.

Nach der Kirchenführung machte sich die Wandergruppe auf den Weg zum naheliegenden jüdischen Friedhof der im Jahre 1841 angelegt wurde. Michael Neuberger informierte, dass die älteste Datierung auf einem Grabstein auf eine Bestattung im August 1842 bezeugt. Zum letzten Mal soll im Jahre 1948 eine Bestattung stattgefunden haben. Später wurden im Friedhofsareal Schäden durch Vandalismus angerichtet. Nach einer jüngst durchgeführten Instandsetzung ist der Friedhof in einem relativ guten Zustand.

Nach rund zwei Kilometern wurde der Jakobsstein von Loucim erreicht. Josef Altmann erinnerte an die beeindruckenden Deutsch-Tschechischen Jakobustage vom 21. bis 23. Juli 2017, wo dieser schöne Stein feierlich eingeweiht wurde. Auf dem weiteren Wanderweg reichte oberhalb der kleinen Ortschaft Branisov der Blick zum Hohenbogen und sogar der Turm der Jakobskirche von Eschlkam war zu sehen.

An dieser Stelle steht die kleine Kapelle, die dem letzten Kaiser von Österreich Karl I gewidmet ist. Nach eineinhalb Kilometern wurde am Korab eine Rast und Brotzeitpause eingelegt. Mit seinen 773 Meter ist der Korab die höchste Erhebung der Stadt Kdyne. Der erste Aussichtsturm wurde bereits im Jahre 1938 gebaut. Der Jakobsstein neben der Berghütte wurde hier anläßlich der Deutsch-Tschechischen Jakobustage 2017 aufgestellt und den Wanderern eröffneten sich hier schöne Gipfelblicke hinab auf die Stadt Kdyne sowie auf die Berge in der bayerischböhmischen Grenzregion. Die letzten Kilometer der Wanderung verliefen zu den parkenden Autos am Bahnhof in Kdyne zurück.

Josef Altmann