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Wenn das Mittagssteinglöcklein läutet am Kaitersberg

Gemeinde Eschlkam und Naturpark Oberer Bayerischer Wald kooperieren mit sanften naturverträglichen Wandertourismus

Eschlkam - 12.08.2014
"Oh du mein Kaitersberg, oh du mein Zellertal, sehen möcht ich dich ein einzges Mal", so lautet der Text des schönen Kaitersbergliedes und wenn das Mittgagsteinglöcklein läutet am Kaitersberg, dann ist man gerne an diesem Ort. Zu dieser schönen Stelle wanderten im Rahmen des Eschlkamer Wanderprogramms "Kirchen - und Kapellenwanderungen im Bayerischen Wald-Böhmerwald " insgesamt 35 Wanderfreunde mit Gästen und Einheimischen vom Eck über den Kaitersberg bis nach Bad Kötzting.  Um zum Eck, dem Ausgangspunkt der Wanderung zu kommen und dann wieder von Bad Kötzting nach Eschlkam zurückfahren können, wurden die öffentlichen Verkehrsmittel in Anspruch genommen. Sogar von Cham kamen Wandergäste mit dem Zug nach Arrach, wo sie dann in den Šumava-Wanderbus zum Eck einstiegen.

Solche Beispiele eines sanften, umweltfreundlichen und naturverträglichen Wandertourismus liegt dem Eschlkamer Tourismusbeauftragten Josef Altmann schon seit längerer Zeit am Herzen. Die Bushaltestelle haben wir vor der Haustüre und auf solche hervorragende Angebote mit den öffentlichen Bussen werden wir jetzt in der nächsten Zeit noch verstärkter zurückgreifen, so Altmann.

Mit im Boot bei dieser Wanderung über den Kaitersberg hatte Josef Altmann auch Anette Lafaire, die Gebietsbetreuerin des Naturparks Oberer Bayerischer Wald, die speziell auch auf die Natur und die Tierwelt auf dem Kaitersberg einging. Der Kaitersberg gehört auch zum Gebiet des Luchses, der ein Revier von bis zu 300 qkm hat und besonders nachts jagt und auf der Lauer liegt. Der Kaitersberg ist ein gutes Luchsrevier, da viele Verstecke im Wald und zwischen den Felsen vorhanden sind. Von einem Wanderteilnehmer kam auch die Frage nach der Unterscheidung zwischen Naturpark und Nationalpark, die Anette Lafaire beantwortete. Im Nationalpark ist alles geschützt wie in einem Naturschutzgebiet. Der Naturpark hat eine normale Bewirtschaftung, Wanderwege werden ausgewiesen mit einem sanften naturverträglichen Tourismus.

Rund 300 Höhenmeter mussten zurückgelegt werden, bis der Große Riedelstein (1132m) erreicht war. Das Denkmal, dass bereits im Jahre 1909 von der Waldvereinssektion Arnbruck errichtet wurde, erinnert an den Eschlkamer Ehrenbürger Maximilian Schmidt, genannt Waldschmidt und ermöglicht einen herrlichen Rundumblick auf die umliegende Landschaft und Orte. Die zweite große Sehenswürdigkeit entlang dieses Weges waren die Rauchröhren, die wohl bekanntesten Felsenblöcke des Bayerischen Waldes. Atemberaubend war auch der weitere steinige Weg, der einer alpinen Bergwanderstrecke gleicht und zum Steinbühler Gesenke führte, wo ein herrlicher Blick bis weit hinein ins Zellertal reichte.

Die Mittagspause wurde dann in der Kötztinger Hütte eingelegt und nach dieser Stärkung war die nächste Station das Denkmal am Mittagsstein, dass an die Gefallenen und vermissten Soldaten der beiden Weltkriege erinnert.  Am ersten Septembersonntag findet hier jedes Jahr immer ein Gedenkgottesdienst statt.

Nur rund 15 Minuten entfernt ragt der Kreuzfelsen mit seinen 999 Höhenmetern in die Höhe und viele der teilnehmenden Wanderer nutzten die Möglichkeit  zu einem herrlichen Ausblick hinunter in die Kneippstadt Bad Kötzting und ins Zellertal.  Interessant für die Teilnehmer und besonders für die Gäste war unterhalb des Kreuzfelsens auch die Räuber-Heigl-Höhle, wo einst der sogenannte "Robin Hood" des Bayerischen Waldes der Räuber Heigl gelebt hat, der im Jahre 1816 in Beckendorf bei Kötzting geboren und dann später als Räuber unterwegs war und von den Bauern versteckt und gedeckt worden ist.

Immer bergab ging es dann über den Plattenstein, Maiberg und Arndorf nach Bad Kötzting, wo diese Wanderung endete und wo dann mit dem Linienbus nach Eschlkam, bzw. mit dem Zug nach Cham zurückgefahren wurde.