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Schöne Kirchen und Kapellen waren die Wanderziele

Viele Teilnehmer bei der Eschlkamer Herbstwanderwoche im Bayerischen Wald und Böhmerwald

Eschlkam - 07.10.2014
Schon der Eschlkamer Ehrenbürger Maximilian Schmidt, genannt Waldschmidt schrieb in seinen Büchern immer wieder über die Natur und die Menschen im Bayerischen Wald und im Böhmerwald. Die insgesamt 130 Teilnehmer, die an den drei Wanderungen in der Herbstwanderwoche teilnahmen, konnten sich selbst wieder ein Bild verschaffen, welche Schönheit der Bayerische Wald und der Böhmerwald, auch das größte zusammenhängende Mittelgebirge in Mitteleuropa, ausstrahlt. Und inmitten dieser herrlichen Landschaft stehen wunderschöne Kirchen und Kapellen, die für viele Wanderer auch ruhige Kraftorte sind.

Der Organisator des Eschlkamer Wanderprogramms und Tourismusbeauftragte Josef Altmann konnte zu dieser Wanderwoche wieder viele Freunde begrüßen, darunter Gäste aus Köln, Augsburg, Oberschleißheim, Weilerswist, Lüdenscheid, Bad Ems und sogar aus der Schweiz, die diese Wanderwoche auch nutzten, um einige Tage Urlaub in der Region zu machen. Im Mittelpunkt dieser Wanderwoche standen Kirchen und Kapellen, die zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten der bayerisch-böhmischen Grenzregion gehören.

Kapellenwege um die Gallnerkirche am Ostbayerischen Jakobsweg

so lautete die erste Wanderung die von Wanderfreund Jakob Pellkofer geführt wurde und in Denkzell startete.  Der Ort Denkzell wurde 1995 Bundessieger „Unser Dorf soll schöner werden“ zum schönsten Dorf Deutschland prämiert.  Zuerst ging es zur Kapelle zum Großen Herrgott, die eine fast lebensgroße Heilandsfigur beherbergt. Im Volksmund spricht man hier vom „Großen Herrgott“ der vielen schon in ihrer Not und Bedrängnis geholfen haben soll. Über die Hubertuskapelle wurde dann der kleine Ort Herrnfehlburg erreicht, der am Fuße des Gallnerberges liegt. Herrnfehlburg ist in ehemaliger Edelsitz und wird deshalb von „Herrn Fehlburg“ abgeleitet. Ein  Anstieg führte dann hinauf auf den Gallner, der auf dem Ostbayerischen Jakobsweg liegt. Ein herrlicher Blick hinunter ins Tal  und auf die Höhenlage des Vorderen Bayerischen Waldes begeisterte die Wanderer. Schon im 15. Jahrhundert soll diese kleine spätgotische Kapelle entstanden sein und der Altar ist aus der Barockzeit übriggeblieben. Der Hl. Sixtus ist hier der Kirchenpatron. Alle Wanderer versammelten sich in dieser schönen kleinen Kirche und sangen das „Großer Gott wir loben Dich“.  Im letzten Teilstück wurde dann wieder nach Denkzell zurückgewandert, wo eine Brotzeitpause reserviert war.

Über die Gipfel des Hohen Bogens zur Bergwachtkapelle und zum Kolmsteiner Kircherl

Die zweite Wanderung führte über die Gipfel des Hohen Bogen zur Bergwachtkapelle und zum Kolmsteiner Kircherl. Entlang des Ostbayerischen Jakobsweges verlief der Weg zuerst vorbei am Jakobsbrunnen in Leming und dem Klangweg in Neukirchen b.Hl.Blut hinauf auf den Hohen Bogen. Der Anstieg kostete viel Kondition und nach dem Pürzerriegel, wo auch der Jakobsstein steht, ging es dann am Auerhahnsteig zur Bergwachtkapelle. Hier sprach Josef Altmann das Gebet des eiligen Pilgers „Lass mich langsamer gehen Herr, entlaste das eilige Schlagen meines Herzens durch das Stillwerden meiner Seele“.  Von der Bergwachtkapelle aus wurde dann zum Kolmsteiner Kircherl gewandert, dass auch eine wunderschöne Sehenswürdigkeit ist und auf dem Wolfgangsweg liegt und über der Ortschaft Kolmstein thront. Besonders sehenswert ist in dieser Kirche das Gnadenbild der schmerzhaften Mutter Gottes. Nach der Brotzeitpause, die im Kolmsteiner Hof eingelegt wurde, waren noch zwei Kilometer bis zum Tanneneck zu bewältigen und von hier aus wurde dann mit dem Linienbus nach Eschlkam zurückgefahren.

Zwischen der Kalten und warmen Moldau zur Tussetkapelle

Zur letzten Wanderung in dieser Woche musste zuerst mit dem Reisebus die weite Reise bis nach Haidmühle zurückgelegt werden. Zwischen der Kalten und warmen Moldau wurde zur Tussetkapelle gewandert. Die kalte Moldau, die nur wenige Kilometer von Haidmühle entfernt entspringt, vereinigt sich in nach Černý Kříž (Schwarzes Kreuz) mit der warmen Moldau, die in Kvilda entsteht. Von hier aus wird es dann die Moldau, der längste Fluss in Tschechien mit 440 Kilometern.  Durch die Ortschaft Stožec (Tusset) gelangte die Wandergruppe dann zur bekannten Tussetkapelle, die während der Blütezeit der Salzsäumerei in der Nähe einer Quelle entstanden sein soll.  Die Legende sagt, dass ein erblindeter Mann aus Volary (Wallern) durch das Brunnenwasser als er sich die Augen auswusch wieder sehen konnte. Vor der Grenzöffnung ist diese Kapelle nahezu verfallen gewesen und nach 1990 wurde sie wieder neu aufgebaut.  Bei der Kapelle wurde dann gemeinsam das Lied „ Glorwürdige Königin, Himmlische Frau, milde Fürsprecherin“ gesungen. Oberhalb der Tussetkapelle liegt der Tussetfels. Fast alle Wanderer nutzten die Möglichkeit und bestiegen diesen Aussichtsfelsen.  Über Černý Kříž wurde dann wieder über Stožec und über die Grenze nach Haidmühle zurückgegangen, wo dann die Herbstwanderwoche endete und mit dem Reisebus wieder die Heimreise nach Eschlkam angetreten  wurde.