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Eine Tour über die Bergkette von Všeruby (Neumark)

Eindrucksvolle Ausblicke und Denkmäler entlang alter Handelswege

Eschlkam - 30.03.2015
Über den Grenzübergang Eschlkam/Neumark der am 01. Juli 1990 wiedereröffnet wurde, führten frühers schon alte Handelswege, einer davon ein Zweig des Regensburger Steiges der die Städte Regensburg und Prag verband. In diesem Zusammenhang entstanden auf diesem Handelsweg auch alte Besiedelungen, Denkmäler und Kirchen, die auch heute noch an diese Zeiten verweisen.

Der Tourismusbeauftragte Josef Altmann lud am vergangenen Samstag zu einer Wanderung ein, die auf alten Wegen über die Všeruber Bergkette führte. Insgesamt 25 Wanderer folgten der Einladung, darunter auch der Bürgermeister Sepp Kammermeier mit seiner Frau Maria.

Gestartet wurde in der Eschlkamer Partnergemeinde Všeruby (Neumark). Eingangs stellte Josef Altmann die Partnergemeinde kurz vor und verwies auch auf die Gedenktafel unterhalb der Kirche für die bekannte tschechische Schriftstellerin Božena Němcová,  die auch eine kurze Zeit in Všeruby lebte. Eins der bekanntesten Werke dieser Schriftstellerin war "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". Im unteren Ortsteil von Všeruby führte dann der Wanderweg durch eine Hohlgasse in Richtung Studanky (frühers Kaltenbrunn). Schon auf diesem Weg boten sich herrliche Ausblicke auf den Neumarker Pass mit dem Tannaberg und der Bergkette des Ráj und Čepice. Unterhalb von Studánky steht auch die Wenzelskirche von Brudek, dass älteste Wenzelsdenkmal von Böhmen, dass an die Schlacht von 1040 am Neumarker Pass erinnert. Auf der Anhöhe von Bělohrad konnten die Wanderer dann schon einen Blick auf die Partnergemeinde Kdyné (Neugedein) mit dem Riesenberg und Korab werfen und über Starec und Prapořiště gelangte man schließlich auf den Jakobsweg, der von Prag her zum Grenzübergang Eschlkam/Neumark führt.

In Prapořiště begann dann auf der Trasse des Jakobsweges der Aufstieg zum Čepice und nur einen Kilometer weiter waren es dann zum Ráj mit seinem schön gestalteten Rastplatz und seinen eindrucksvollen Ausblicken zur Tannabergkirche, St. Michaeliskirche in Všeruby und Jakobskirche von Eschlkam. Die Sicht war an diesem Tag wegen der diesigen Wetterlage etwas eingeschränkt. Am Ráj steht auch das "Emil Tsida-Denkmal" das an den Neugedeiner Unternehmer Emil Tsida erinnert, der auch der Vorstand des Neugedeiner und des Böhmerwald-Sokolgaus war.

Auf dem Weg zum Tannaberg kamen die Wanderer auch am Denkmal vorbei, der am 08. Oktober 1938 von den Nazis ermordeten Polizisten Vojtech Rett und Jaroslav Lauda. Nur wenige hundert Meter waren es noch zur Wallfahrtskirche St. Anna auf dem Tannaberg , die in den Jahren 1712 und 1717 erbaut wurde. Ein dunkles Kapitel dieser Wallfahrtskirche war in der kommunistischen Zeit, als diese Kirche als Pferdestall missbraucht wurde.

Auf dem früheren und jetzt wieder neu angelegten Wallfahrerweg, der einen herrlichen Blick auf die ganze Region ermöglicht, wurde das Ziel der Wanderung Všeruby / Neumark  erreicht.