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Im Bann des Urwalds zu den Gipfeln des Falkensteins

Den wilden Wald in seiner Vielfalt erlebt

Eschlkam, 16.08.2018
Eine wilde Natur mit kleinen Wildbächen sowie atemberaubende Ausblicke prägten die Wanderung auf die Gipfeln des Falkensteins, die im Rahmen des Eschlkamer Wanderprogramms angeboten wurde. Zahlreiche Wanderer hatten sich im Zwieslerwaldhaus eingefunden und keiner bereute es dabei zu sein. Schon beim Start zur Wanderung blinzelte die Sonne durch die hochaufgeschossenen Bäume des Nationalparks Bayerischer Wald und die angenehmen Temperaturen sorgten dafür, dass die Wanderer in beste Stimmung kamen.

Im Ort Zwieslerwaldhaus, wo das älteste Gasthaus im Bayerischen Wald steht und auch der Böhmweg ein alter Handelsweg von Deggendorf herkommt, wurde die Wandergruppe von Josef Altmann begrüßt. Der erste Teil der Wanderung führte durch das Urwaldgebiet Mittelsteighütte mit seinen uralten und dicken Bäumen. Diese Wälder werden seit Jahrhunderten nicht mehr genutzt und zählen heute zu den bedeutendsten und ältesten Urwaldresten in Mitteleuropa.

Der gut begehbare und auch bestens ausgeschilderte Wanderweg führte kontinuierlich bergauf zum Ruckowitzschachten, dem größten Schachten (Bergwiese) im Nationalpark Bayerischer Wald auf fast 1200 Meter Höhe. Beste Sicht herrschte hier auf die gegenüberliegenden Berge Arber und Osser sowie auf den Spicak und Panzer. Das schon etwas herbstliche Flair dieses Schachtens mit seinen bunten Farben beeindruckte die Wanderer. Bereits ab dem 16. Jahrhundert soll auf diesem Schachten schon Vieh geweidet worden sein. Seit 2014 wird der Ruckowitzschachten probeweise wieder beweidet, da die Beweidung von der Nationalparkverwaltung als naturnäher angesehen wird als das zum Schachtenerhalt notwendige Ausschneiden der Sträucher.

Auf dem weiteren Wanderweg waren auch die Spuren des Borkenkäfers erkennbar, der viele Bäume vernichtete. Aber das Motto des Nationalparks Bayerischer Wald "Natur sein - Natur sein lassen" lässt auch wieder etwas positives erfahren, denn der Wald erneuert sich langsam wieder. Nach rund drei Stunden wurde der Gipfel des Großen Falkensteins (1.315m) erreicht, der einen atemberaubenden Ausblick bot. Die Glasstadt Zwiesel lag den Wanderern vor den Füßen und ebenso die zusammenhängen Bayerwaldberge. Sehr freundlich wurden die Eschlkamer Wanderer anschließend im Schutzhaus am Großen Falkenstein empfangen, wo sich alle mit einer Brotzeit stärken konnten.

Das alte Schutzhaus wird im nächsten Jahr dem Neuen weichen müssen, wo schon Richtfest gefeiert worden ist. Der Abstieg erfolgte über den Kleinen Falkenstein (1.190m), wo ebenfalls eine wunderbare Aussicht genossen werden konnte. Auf dem weiteren Wanderweg zurück zum Zwieslerwaldhaus begegneten die Wanderer immer wieder dem "wilden Wald", der sich hier in seiner Vielfalt mit lebenden und toten Bäumen
zeigt.

Josef Altmann