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Berge

Ein Gruß aus der Eiszeit

Der kleine Arbersee mit dem umgebenden Waldgebiet, in der Gemeinde Lohberg, ist seit 1959 und mit einer neuen Verordnung seit 1998 als Naturschutzgebiet "Kleiner Arbersee" geschützt. Das Schutzgebiet umfaßt insgesamt 403,4 Hektar.

Schwimmende Inseln und Moorpflanzen

Der Kleine Arbersee mit seinen schwimmenden Inseln ist eine Besonderheit im gesamten Naturpark Oberer Bayerischer Wald. Seine Bildung verdankt er dem Kleinen Arberseegletscher, der während der letzten Eiszeit vom Großen Arber hinunter ins Tal führte. Er war der zweitlängste aller Böhmerwaldgletscher. Viele Sagen ranken sich noch heute um den geheimnisvollen See am Fuße des Großen und Kleinen Arbers. Im 19. Jahrhundert wurde der See von hiesigen Waldbauern zum Triften des Holzes zu seiner heutigen Größe aufgestaut. Dabei wurden Moorfilze, die mit ihrem Torfanteil leichter als Wasser sind, im Uferbereich des damaligen Sees abgehoben und haben sich bis heute als „schwimmende Insel“ erhalten. Wie ihr Name verrät, waren sie ursprünglich ohne feste Verbindung zum Untergrund und hoben und senkten sich mit den Schwankungen des Wasserspiegels. Auf dem Kleinen Arbersee gibt es drei „schwimmende“ Inseln, von denen nur noch die Insel am Auslauf des Sees wirklich schwimmt und ihre Lage immer wieder verändert. Auf den Inseln und teilweise auch am Randbereich des Sees finden sich typische Moorpflanzen, wie der Rundblättrige Sonnentau, das Schmalblättrige Wollgras, die Moosbeere oder die Rosmarinheide. Als Besonderheit gelten auch der Fieberklee und die Schlangenwurz, die nur noch vereinzelt am Ufersaum vorkommen.

Unterwegs im Naturschutzgebiet

Man kann auf einem ca. 1,5 km langen, leicht zu begehenden Rundwege den Zauber des Kleinen Arbersees und seiner umliegenden Wälder erleben. Dabei ist es besonders wichtig die Uferbereiche und v.a. auch die Inseln nicht zu betreten, um diese besondern Pflanzenvorkommen nicht zu zerstören. 

Schutzgebietsbetreuung im NSG Kleiner Arbersee

Seit 1999 steht für die Information der Besucher vor Ort die Gebietsbetreuerin des Naturparks zur Verfügung. Diese Aufgabe übernimmt seit 2011 Anette Lafaire. Ihre Aufgabe ist es die Besucher über die Besonderheiten des Kleinen Arbersees zu informieren. Dazu bieten sie zahlreiche Exkursionen und Führungen rund um das Naturschutzgebiet an. Themenschwerpunkte können die Wasserlebewesen des Eiszeitsees, die speziellen Pflanzen des Arbergebietes, oder die Tierarten wie der Luchs, das Auerhuhn oder der Biber sein. Gruppen die mehr über Geschichte, Hintergründe und Besonderheiten des Arbergebietes wissen möchten, können auf Anfrage eigene Termine vereinbaren. Veranstaltungskalender und Arberfaltblatt sind beim Tourismusbüro Lohberg erhältlich.

Für "Bayern-Entdecker"

Bayerns Tier- und Pflanzenwelt ist einzigartig. 40% der Arten sind in ihrem Bestand bedroht. Der „Naturatlas Bayern“ ist eine Initiative des Bayerischen Umweltministeriums und bündelt die Aktivitäten Bayerns zum Erhalt der Artenvielfalt. Dazu gehört es auch, in Zukunft viel stärker darauf zu achten, das Wissen um die Zusammenhänge in der Natur und Artenkenntnisse zu verbessern. Denn eines ist sicher: Wer mehr über die Tiere und Pflanzen weiß, schätzt und schützt sie auch eher. Da der Kleine Arbersee seltenen Arten Lebensraum gibt, gehört er zu den Gebieten der Initiative.

Gleichzeitig zum Naturatlas Bayern wurde der Wettbewerb "Bayern Entdecker" ins Leben gerufen. Dabei kann jeder auf die Reise gehen und die über 50 besonderen Gebiete erkunden. In diesen Gebieten gibt es jeweils eine Stempelstation mit Stempel und Stempelheften. Wer im Laufe eines Jahres fünf verschiedene Stempel gesammelt hat, kann eine Naturwoche für die ganze Familie gewinnen. Der Einsendeschluss ist immer am 30. November eines Jahres. Die Stempelstation am Kleinen Arbersee befindet sich gleich beim Seehäusel neben der Infotafel über den kleinen Arbersee.

Weitere Informationen zum Wettbewerb finden Sie hier.

 

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