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Berge

Schatzkammer der Artenvielfalt

Die Regentalaue zwischen Cham und Pösing  ist mit 1427 Hektar das größte Naturschutzgebiet der Oberpfalz. Es umfasst das Flußtal mit den angrenzenden Auengebieten, die weitgehend als Wiesen genutzt sind. Während der Schneeschmelze, aber auch nach lang anhaltendem Regen, kommt es oft zu Überflutungen. Landschaft, Tiere, Pflanzen und die landwirtschaftliche Nutzung sind deshalb stark von der Hochwasserdynamik des Regens geprägt. Mit seinem Mosaik aus Weihern, Feuchtwiesen, Fließgewässern, Altwässern und Verlandungszonen gehört sie zu den wichtigsten und artenreichsten Rückzugsgebieten für seltene und gefährdete Tiere und Pflanzen in Bayern. Auf ca. 15 qkm Fläche kommen hier über 1000 Tierarten und 550 Pflanzenarten vor. Im Regental und an den Rötelseeweihern haben viele überregional bedrohte Arten ihr letztes Rückzugsgebiet. 

 

Heimat für zahlreiche Vogelarten

Schon seit Anfang der 1970er Jahre wurde damit begonnen das Gebiet systematisch zu erforschen und die Bestandsentwicklung ausgewählter und typischer Arten langfristig zu untersuchen. Seitdem wird an über 50 Arten ein planmäßiges Brutvogel- und Rastvogelmonitoring durchgeführt. Regelmäßig werden die Vögel gezählt, kartiert und die Daten in Protokollen festgehalten. Besonders die Liste der seltenen und hoch bedrohten Arten liest sich wie das "Who is who" der bayerischen Vogelwelt. Von der Rohrdommel über Schwarzhalstaucher, Uferschnepfe, Wachtelkönig bis zum Schilfrohrsänger, um nur einige zu nennen, brüten 11 von den 31 nach der Roten Liste Bayerns vom Aussterben bedrohten Vogelarten regelmäßig in diesem Gebiet. Neben der hohen Bedeutung als Brutgebiet spielt das Regental eine wichtige Rolle als Rastplatz für Zugvogelarten. Im Frühjahr legen hier bis zu 400 nordische Goldregenpfeifer einen Zwischenstopp ein. Das Gebiet ist somit der wichtigste Frühjahrsrastplatz in Bayern für diese Art. Zur Brutzeit können die auentypischen Wiesenbrüter, wie Kiebitz und Großer Brachvogel, sowie verschiedene Wasservögel beobachtet werden. Ebenso hat es für viele Singvogelarten als Trittstein während des Vogelzuges eine bedeutende Funktion.  

Unterwegs in der Regentalaue

Mehrere Wege und Straßen verlaufen durch das Naturschutzgebiet und sogar vom Boot aus lässt sich die Regentalaue erleben. Außerdem gibt es zwei Naturlehrpfade, die den Besuchern das national bedeutsame Wiesenbrütergebiet näherbringen.

Da hier jedoch zahlreiche störungsempfindliche Arten leben und brüten, ist es besonders wichtig, dass die Wegegebote, die zum Schutz der Tiere während der Brut- und Aufzuchtzeiten gelten, beachtet werden. Wenn Sie im Naturschutzgebiet unterwegs sind, bleiben Sie also bitte unbedingt auf den Wegen und halten Ihren Hund an der kurzen Leine.

Wer die Regentalaue lieber von oben betrachten möchte, steigt auf den 15 m hohen Aussichtsturm bei Untertraubenbach, der einen Rundblick über die weite Talaue ermöglicht. Der Aussichtsturm ist eingebunden in einen Naturlehrpfad, der dem Besucher auf fünf Informationstafeln die Flora und Fauna des Gebiets zeigt.

Am Großen Rötelseeweiher wurde im Herbst 2020 ein neuer Lehrpfad mit einer Vogelbeobachtungsstation eingerichtet.

Bei der kleinen Wanderung durch die Regentalaue können Sie einen Audioguide auf Ihren mobilen Geräten verwenden. Der Beitrag "Vogelschutzgebiet Regentalaue bei Cham" informiert auf unterhaltsame Weise und ist über die Lauschtour-App in deutscher und englischer Sprache abrufbar. Der Rundweg ist knapp 6 Kilometer lang und die Strecke bis zur Beobachtungsstation (und weitere Abschnitte zwischen Laichstätt und Michelsdorf) ist auch für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen geeignet. 

Klicken Sie hier (Android) oder hier (iOS) um zur App zu gelangen.

Um die verschiedenen Vögel genauer zu beobachten, bringt man am besten ein Fernglas mit. Im Flyer "Naturbeobachtung" sind noch weitere Beobachtungspunkte markiert.  

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