SERVICE-TELEFON: +49 (0) 9971 78-431

Berge

Eine seltene Unke mit einzigartigen Bauchmusterungen

In der ehemaligen Sandgrube bei Rötz wurden in den letzten Jahren Gelbbauchunken gesichtet. Da die Gelbbauchunke als heimische Amphibienart stark gefährdet ist, wurde im Jahr 2017 ein Projekt zur Verbesserung der Lebensqualität der Gelbbauchunke über Bayerns UrEinwohner  anerkannt.

So konnte eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden. Dafür schrieb die Unke Bombina drei Briefe direkt an die Bewohner von Rötz und stellte sich als neue Mitbewohnerin vor. Hierbei erklärte sie dann jeweils was sie gerade zu welcher Jahreszeit macht und warum sie sich im Steinbruch so wohl fühlt. 

Neben Pflegemaßnahmen in der Sandgrube, um den Erhalt der Gelbbauchunken zu sichern und zu verbessern, wurde die Tiere auch gezählt. Diese Zählung wurde von den Schülern der Mittelschule Rötz durchgeführt. In einem zweiten Projekt bauten sie zusammen mit dem Chamer Künstler Andi Dünne eine überlebensgroße hölzerne Gelbbauchunke im Schulgarten. Das Interesse war dadurch nicht nur bei den Schülern geweckt, sondern auch bei der Bevölkerung. So wurde bei den Ferienspielen im Sommer ebenfalls die Gelbbauchunke zum großen Thema. 

Nach dem Abschluss des Projektes konnte die Gebietsbetreuerin noch eine weiterführende Pflege des Geländes durch Schafe sichern, außerdem sind die Müllablagerungen auf dem Gelände sehr stark zurückgegangen.


  

Zur Gelbbauchunke

Die Gelbbauchunke gehört zu den Amphibien. Sie lebt in Bach- und Flussauen mit einer starken Auendynamik. Für die jungen Kaulquappen sind temporär wasserführende Klein- und Kleinstgewässer lebensnotwendig, da durch das regelmäßige Trockenfallen hier keine Fressfeinde (wie z.B. Fische) und keine Konkurrenten lauern. Das besondere an dieser Unkenart ist ihre gelb-schwarze Bauchfärbung. Diese Färbung ist bei jeder Gelbbauchunke einzigartig, wie der Fingerabdruck eines Menschen. Die leuchtend gelbe Farbe soll Fressfeinde warnen und davon abhalten sie zu fressen. Damit dieser Feind auch den farbigen Bauch sehen kann, nimmt die Gelbbauchunke die sogenannte "Kahnstellung" ein. Dabei macht sie ein Hohlkreuz und hebt ihre Arme und Beine hoch, so dass die Ränder ihres intensiv gefärbten Bauches von oben sichtbar werden. Die Unke kann außerdem ein Hautgift absondern, dass sie für ihre Feinde ungenießbar macht. Kommen Menschen mit dem Gift in Kontakt, kann es zu Reizungen der Schleimhaut führen.

Die Gelbbauchunke ist eine "Rote-Liste-Art" und stark gefährdet. Dies ist vor allem auf den Lebensraumverlust zurückzuführen, beispielsweise durch das Verfüllen von Tümpeln, den Ausbau von Waldwegen oder natürliche Prozesse wie ein Zuwachsen der Flächen durch Gehölze.